Nach der Schießerei in Bonn Hells Angels, Bandidos & Co.: Das ist die Rocker-Szene in Bonn

Bonn · Die Schießerei vor der Bar "Take Two" von Freitagabend (27. März) geht offenbar auf einen Streit in der Rockerszene zurück. ga-bonn.de gibt einen Überblick über die Szene in Bonn und der Region.

Die kriminelle Rockerszene in Deutschland kämpft seit Jahren brutal um Macht und Einfluss. Bei den Revierkämpfen der verschiedenen Rockergruppen geht es vor allem um eins: das Türstehergeschäft. Denn wer den Zugang zu einem Club überwacht, kontrolliert den Weg der Drogen. Zu den untereinander verfeindeten Rockergruppen, die auch in Bonn und der Region aktiv sind, gehören vor allem die Hells Angels und die Bandidos. Das Bundeskriminalamt (BKA) geht von bundesweit etwa 9000 Rockern aus. Bei der Organisierten Kriminalität stand 2013 laut BKA jedes achte Verfahren im Zusammenhang mit Rockern.

[kein Linktext vorhanden]Vor allem die umfangreiche Aufrüstung der Clubs macht den Behörden zu schaffen. Immer wieder werden umfangreiche Waffenarsenale entdeckt.

Nach diversen Vereinsverboten ist die Rockerszene in NRW in Bewegung. Die Umbruchsituation wird seit Oktober 2013 auch in Bonn spürbar: Nachdem die Hells Angels im Konvoi durch die Stadt gefahren waren - eine klassische Machtdemonstration -, reagierten die Bandidos mit einem Aufmarsch vor dem Alten Rathaus, an dem rund 100 Männer teilnahmen. Am Wochenende darauf sorgten rund 50 Sioux-Rocker in der Innenstadt für Aufsehen.

Die Rockergruppen in Bonn und der RegionDie Bonner Polizei setzt seit 2013 auf eine Null-Toleranz-Strategie. "Wir lassen nicht zu, dass die Öffentlichkeit mit furchteinflößenden Auftritten beunruhigt wird", versichert Wolfgang Eifinger aus der Führungsstelle Gefahrenabwehr und Einsatz. Deshalb werde das Verbot bestimmter Rockerkutten konsequent durchgesetzt. Hells Angels, Bandidos, Gremium- und Satudarah-Rocker dürfen ihre Jacken mit den Banden-Symbolen nicht mehr öffentlich tragen.

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