Nach Schießerei vor Bar "Take Two" in Bonn Acht Tatverdächtige im Visier der Ermittler

Bonn · Nach der Schießerei mit einem Verletzten am späten Freitagabend vor der Bar "Take Two" an der Rathausgasse durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft Bonn am frühen Montagmorgen zeitgleich acht Wohnungen von möglichen Tatbeteiligten.

Wie die Polizei weiter mitteilte, ist der 44-Jährige, der am Freitagabend nach der Schießerei festgenommen worden war, inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Bei den Durchsuchungen der Wohnungen in Bonn, Alfter und Euskirchen seien Beweismittel sichergestellt worden. Weitere Informationen gab die Polizei aus ermittlungstechnischen Gründen nicht bekannt. Aufgrund des Tatgeschehens vor der Bar und der bisherigen Ermittlungsergebnisse sei man bei den Razzien von einer möglichen Bewaffnung der Verdächtigen im Alter zwischen 26 und 40 Jahren ausgegangen. Daher waren neben Ermittlern und Diensthundeführern gestern Morgen auch mehrere Spezialeinheiten im Einsatz.

[kein Linktext vorhanden]Wie berichtet, war bei der blutigen Auseinandersetzung vor der Bar an der Ecke Rathausgasse/ Belderberg ein 36-Jähriger angeschossen worden. Er musste mit einer Kugel im Oberschenkel in die Uniklinik gebracht und dort operiert werden. Die Klinik hat er inzwischen wieder verlassen. Bei dem Mann handelt es sich wie berichtet um den Präsidenten der sogenannten "Bruderschaft Fist Fighters", die die Polizei als "rockerähnliche Gruppe" einstuft.

Eine Gruppe von Männern der "Fist Fighters" hatten sich laut ihrem Sprecher Nojan Dorsan mit einer anderen Gruppe in der Bar "Take Two" treffen wollen, um "Streitigkeiten" auszuräumen. Die "Fist Fighters" seien unbewaffnet gewesen, hatte Dorsan dem GA versichert.

Wer am Freitagabend die Gegner der "Fist Fighters" waren, blieb auch gestern unklar. Laut Polizeisprecher Frank Piontek gebe es keine konkreten Hinweise darauf, dass es sich möglicherweise um eine Rockergruppe gehandelt habe. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung soll es sich bei den Kontrahenten der "Fist Fighters" um Mitglieder eines libanesischen Familienclans handeln, der die Rotlichtszene im Raum Euskirchen dominiere. Das wollte die Bonner Polizei indes auf Nachfrage nicht bestätigen.

Nach GA-Informationen soll der 44-Jährige, der am Freitagabend im Zusammenhang mit der Schießerei in Euskirchen festgenommen worden war und polizeibekannt ist, libanesischer Herkunft sein. Das soll auch, wie der GA außerdem erfuhr, auf einen Teil der Bewohner der Wohnungen zutreffen, die die Polizei gestern morgen durchsucht hat. Die Ermittlungen dauern an.

Video zeigt Schießerei

Am Montag war ein Video von der Schießerei vor der Bar "Take Two" im Internet aufgedacht. Anwohner hatten den blutigen Streit mit dem Handy festgehalten.

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