Bonn OB-Kandidaten Verwaltung und Vereine besser verzahnen

BONN · Zum Stellenwert des Bonner Sports in der Stadt und den für ihn entwickelten Visionen beschäftigte sich unsere gestrige Folge der Serie "Bonner Perspektiven". Dazu äußerten sich gestern die drei aussichtsreichsten OB-Kandidaten.

 Rund 13.000 Sportler gehen jährlich beim Post Marathon an den Start.

Rund 13.000 Sportler gehen jährlich beim Post Marathon an den Start.

Foto: Volker Lannert

Ashok-Alexander Sridharan (CDU): Sport ist wichtig für unsere Gesellschaft. Bonn ist eine starke Sportstadt, getragen von aktiven Vereinen mit über 80.000 Mitgliedern. Diese müssen wir stärker unterstützen. Der Sportstättenentwicklungsplan muss vorgelegt und die Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund intensiviert werden. Das geht am besten in einem "Haus des Sports" mit der Sportverwaltung in Bad Godesberg. Unsere Vereine benötigen moderne Kunstrasenplätze. Ich bin für die Ergänzung des Ennertbads um eine Schwimmhalle und den Bau eines neuen linksrheinischen Kombibades, das auch für Bad Godesberg gut erreichbar ist.

Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD): Bonn ginge es noch besser, wenn Ideen und Engagement von Bürgerinnen und Bürgern systematisch für unser Stadtleben verfügbar wären. Das gilt auch für den Sport, mit Tausenden ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern. Wir haben zwar eine bessere Sportinfrastruktur als ihr Ruf, aber keine so gute, dass sie nicht noch viel besser werden könnte. Notwendig ist die Verzahnung zwischen Sportverwaltung, Stadtsportbund und Vereinen. Nur so ist der Einsatz öffentlicher Mittel für den Sport effektiv planbar. Alle unter einem Dach, im "Haus des Sports". Das wäre der richtige Weg! Dafür setze ich mich ein.

Tom Schmidt (Grüne): Die Bedeutung des (Vereins-)Sports ist in Bonn lange unterschätzt und sich selbst überlassen worden. Dabei kommt ihm nicht nur bei der Gesundheitsvorsorge, sondern gerade auch als sozialer und integrativer Faktor zunehmende Bedeutung zu. Zwar sind etwa mit dem Sportfördervertrag erste Schritte unternommen worden, das war aber in erster Linie durch den Stadtsportbund getrieben. Wir brauchen einen systematisch ansetzenden Sportentwicklungsplan. Angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt, ist eine Neuausrichtung der Zusammenarbeit von Stadt und Vereinen notwendig. Zahlreiche Vereine sind dazu bereit und in der Lage. Ich bin mir sicher, dass es mir als OB gelingen würde, innerhalb eines Jahres erste Verträge mit Vereinen zu unterschreiben, die die Kooperation anhand klarer und verbindlicher Kriterien neu regeln, Pilotfunktion quer durch die Stadt entwickeln und für Stadt und Vereine eine effektivere und erfolgreichere Arbeit möglich machen würde.

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