OB-Wahl Das sagen die OB-Kandidaten zur GA-Umfrage

Bonn · Gemischt sind die Reaktionen auf die GA-Umfrage zur Wahl des Oberbürgermeisters ausgefallen. Während sich CDU und SPD bestärkt fühlten, reagierten die Grünen skeptisch.

Bei der repräsentativen Dimap-Erhebung unter 505 wahlberechtigten Bonnern waren Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD) und Ashok-Alexander Sridharan (CDU) auf jeweils 19 Prozent gekommen, Tom Schmidt (Grüne) auf sieben Prozent. Die anderen drei Bewerber erzielten jeweils ein Prozent.

Schmidt sieht die Ergebnisse skeptisch

Schmidt bezweifelt die Ergebnisse. "Nach meiner Überzeugung spiegelt die Dimap-Umfrage erneut die politische Stimmung nicht realistisch wieder", erklärte er. Das Bad Godesberger Institut habe vor der Kommunalwahl 2014 "weit daneben" gelegen. Statt der prognostizierten Zuwächse für die SPD und Verluste für die Grünen sei es am Wahlabend genau andersherum gewesen, so Schmidt. Dimap verweist zur Erklärung darauf, dass die SPD großes Potenzial bei jungen Wählern habe. In dieser Gruppe sei die Wahlbeteiligung aber tendenziell schlechter als bei den Älteren.

Viele Wähler sind noch unentschlossen

Parteien, die in Umfragen bei jungen Leuten gut abschneiden, liefen also Gefahr, dass sich diese Werte nicht voll im Wahlergebnis widerspiegeln. Weiterer Unsicherheitsfaktor: die hohe Zahl an Unentschlossenen, die sich erst später entscheiden - 2014 waren das in der Dimap-Umfrage 34 Prozent, bei der aktuellen Befragung 40 Prozent. Weitere zwölf Prozent kannten keinen der Kandidaten.

Der Grüne Schmidt reagierte mit einer kämpferischen Ansage: "Ich will ein Rekordergebnis erreichen und damit in die Stichwahl kommen." Der grüne Kreisverband registrierte aufmerksam die Themen, die die befragten Bonner als wichtig für die OB-Wahl eingestuft haben. Ganz oben auf der Liste: bezahlbare Wohnungen in der Stadt. "Wohnungsbau, Integration, Schuldenabbau - alles Schwerpunktthemen unseres Kandidaten", betonte Grünen-Sprecher Harald Klinke.

Sridharan und Ruhenstroth-Bauer nehmen das Ergebnis als Ansporn

Sridharan erklärte, er habe mit dem Ergebnis der GA-Umfrage gerechnet. "Es ist Motivation, in den nächsten Wochen noch mehr Bonnerinnen und Bonner zu überzeugen, dass ich mit meiner 20-jährigen Kommunalverwaltungserfahrung der OB sein werde, den Bonn jetzt braucht", sagte er. Mit der Ratsmehrheit im Rücken wolle er zudem das Gegeneinander von Rat und Verwaltung beenden

Die GA-Umfrage zeige, dass es bei der OB-Wahl auf jede Stimme ankomme, appellierte der CDU-Vorsitzende Christos Katzidis an das eigene Wählerpotenzial. Der richtige Wahlkampf habe gerade erst begonnen, kommentierte auch der FDP-Kreisvorsitzende Joachim Stamp. "Die Freien Demokraten unterstützen Sridharan, der die notwendige Erfahrung als Kommunalbeamter mitbringt."

Die unentschlossenen Wähler als Chance

SPD-Bewerber Peter Ruhenstroth-Bauer fühlt sich gestärkt: "Die GA-Umfrage zeigt klar, dass die OB-Wahl zwischen den Kandidaten der SPD und der CDU entschieden wird", erklärte er. "Das Umfrageergebnis motiviere und sporne an. "Die Entwicklungsdynamik dieses Wahlkampfs ist klar auf unserer Seite", so der OB-Kandidat. Jetzt komme es auf jede Stimme an. SPD-Kreisvorsitzender Gabriel Kunze ergänzte: "Dass noch 40 Prozent der Wähler unentschlossen sind, ist für uns eine große Chance, sie von unserem Kandidaten zu überzeugen." Gewählt wird am 13. September. Erzielt kein Kandidat die erforderliche absolute Mehrheit, folgt am 27. September die Stichwahl.

Die Ergebnisse der Dimap-Umfrage sowie bisherige Wahlberichterstattung finden Sie auch unter www.ga.de/obwahl [kein Linktext vorhanden]

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