OB-Kandidat Ruhenstroth-Bauer Aufregung um Foto auf Facebook

BONN · So ein Foto ist mit dem Handy schnell gemacht und ebenso flink auf Facebook gepostet - aber nicht jeder findet das lustig. Der frühere CDU-Stadtverordnete Klaus Weskamp zum Beispiel. Der Jurist fand sein Bild unvermittelt auf Facebook - und mahnte alle ab, die das Bild verbreiteten.

Das Foto zeigte Wahlkampfhelfer des CDU-Oberbürgermeisterkandidaten Ashok-Alexander Sridharan beim Plakatieren am Maritim Hotel, darunter auch Weskamp. Gepostet hatte es SPD-OB-Kandidat Peter Ruhenstroth-Bauer, der im Text darauf hinwies, dass er eine Plakatierung drei Monate vor der Wahl nicht gut finde.

OB-Kandidat nahm Foto wieder runter und zahlte die Anwaltskosten

"Ich habe das Bild gemacht, als ich dort im Stau stand und zwar aus ziemlicher Entfernung. Ich hätte nicht gedacht, dass man die Personen darauf hätte identifizieren können", sagte Ruhenstroth-Bauer dem GA. Doch als Weskamp ihm den Brief mit Unterlassungserklärung und Ausdruck des Fotos in Vergrößerung zugeschickt habe, habe er zugestehen müssen, dass man Weskamp darauf erkennen könne.

Er habe das Bild von seiner Facebook-Seite heruntergenommen und die geforderten 260 Euro Anwaltskosten überwiesen. Fertig. "Ich nehme das ganz gelassen", sagt Ruhenstroth-Bauer. "Ich hätte mir in Wahlkampfzeiten indes einen souveränen Umgang damit gewünscht. Wichtiger sind mir Inhalte. Diese Art der Auseinandersetzung ist nicht angemessen, auch wenn es Herrn Weskamp nicht politisch meint."

Weskamp wolle es nicht an die große Glocke hängen

Weskamp betont, er habe das ja nicht an die große Glocke hängen wollen. Er habe aber ein Problem mit den Praktiken auf Facebook, wo jeder Nutzer sogar seine Bildrechte an Facebook abtrete. "Ich habe Herrn Ruhenstroth-Bauer auch noch zwei Tage Zeit gelassen, dafür zu sorgen, dass alle, die das Foto weitergeteilt haben, das Bild von der Seite nehmen.", sagte er. Erst danach habe er weitere Abmahnungen geschickt. Soweit es ihm "zugetragen" worden sei, sei es 21-mal geteilt worden. "Es geht mir um Persönlichkeitsrechte. Mit Politik hat das nichts zu tun", sagt Weskamp.

"Wir wundern uns, dass Herr Ruhenstroth-Bauer als Jurist nicht weiß, dass auch auf Facebook die Persönlichkeitsrechte gewahrt werden müssen", so Sridharans Sprecher, Stephan Unkelbach. Das alles habe mit dem Wahlkampf nichts zu tun. "So was kann einem natürlich mal durchgehen, aber wir bemühen uns jedenfalls, die Persönlichkeitsrechte immer zu wahren."

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