Kunst!Rasen Zaz freut sich schon auf Bonn

Am kommenden Sonntag tritt die Sängerin auf dem Kunst!Rasen auf. Die 32-Jährige arbeitet am Glücklichsein.

Mit ihrem Debütalbum "Zaz" verzauberte die gleichnamige Sängerin 2010 nicht nur in ihrer französischen Heimat Publikum und Kritiker. Zurzeit ist sie auf Tour. Am kommenden Sonntag, 22. Juli, macht die Sängerin auf dem Bonner Kunst!Rasen Station (Einlass ab 18 Uhr).

Sie scheinen immer so optimistisch und gut gelaunt. Wie machen Sie das?
Zaz: Es ist Arbeit! (lacht) Es ist jeden Tag eine Arbeit an sich selbst. Ich arbeite daran, glücklich zu sein, ich arbeite an meinem Glück. Es ist so leicht, eine Schnute zu ziehen und unglücklich zu sein. Aber wenn man sich mal umschaut, wird man sich bewusst, dass es einem doch eigentlich so schlecht nicht geht. Aber es ist Arbeit, Arbeit am Glücklichsein. (lacht)

Sie sind zurzeit auf Tournee und haben ein ganz schön beeindruckendes Arbeitspensum. Heute die Ukraine, morgen Polen, Kanada, die Türkei. Haben Sie es nicht manchmal satt?
Zaz: Nein, im Moment gar nicht. Ich bin ja nur bis Ende Juli unterwegs. Außerdem hatte ich gerade zwei Monate Ferien, das war eine sehr angenehme Pause. Es ist doch eine geniale, eine außergewöhnliche Sache.

Sie waren immer viel auf Achse. Als Straßenmusikerin haben sie der Welt bereist. Heute touren Sie. Gefällt Ihnen hat das Reisen, das Unterwegssein?
Zaz: Was mir nicht gefällt, ist das Fliegen. Wir nehmen schon ziemlich häufig das Flugzeug. Das ist sehr ermüdend. Aber es ist schon eine außergewöhnliche Sache, im Ausland aufzutreten, und dann noch vor so großen Zuschauermengen. Das ist einzigartig! Wir sind also super glücklich. Das Problem ist nur, dass wir nicht viel von den Orten sehen, an die wir reisen. Wir kommen an, wir gehen ins Hotel, wir essen, wir spielen das Konzert, wir gehen ins Hotel, wir schlafen, wir stehen auf, wir nehmen das nächste Flugzeug.

Haben Sie Zeit, neue Stücke zu schreiben? An Ihrem zweiten Studio-Album zu arbeiten?
Zaz: Nicht wirklich. Nach der Tour werden wir anfangen.

Wird es anders als Ihr erstes Album "Zaz"?
Zaz: Es wird wieder Jazz sein. Aber anders wird es natürlich. Wir bringen ja nicht das selbe Album noch einmal raus. Aber es wird wieder Jazz.

Ist es für Sie wichtiger, Musik zu machen, zu singen oder Musik zu schreiben, zu komponieren?
Zaz: Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Ich kann nicht beides gleichzeitig machen. Naja, es kommt drauf an: Manchmal ist alles möglich. Aber wenn man auf Tournee ist, ist das nicht wirklich der richtige Moment, um zu komponieren. Du hast so viele Interviews, so viele Sachen im Kopf. Um etwas zu kreieren, musst du frei sein, musst du befreit sein. Ich schaffe es nicht, kreativ zu sein, wenn tausend andere Sachen zu tun sind, Konzerte, Interviews und so weiter. Ich muss ruhig sein, ausgeruht.

Heute treten Sie vor Tausenden von Menschen auf. Ist das etwas anderes, als auf der Straße oder in einer Piano-Bar?
Zaz: Wenn du vor drei Leuten spielst, vor 30 oder vor 10 000 Leuten, das ist eine andere Energie. Wenn sehr, sehr viele Leute zu deinem Konzert kommen, strahlt diese Masse eine andere, beeindruckende Energie aus. Da bekommst du Gänsehaut. Auf der anderen Seite gibt es kleine, intimere Konzerte. Das ist nicht schlechter. Auch nicht besser. Es ist anders.

Am Ende Ihrer Tournee geht es wieder nach Deutschland, nach Bonn. Haben Sie gute Erinnerungen an das Konzert im letzten Jahr?Zaz: Das Publikum in Deutschland ist einfach hervorragend. Sie sind fröhlich, tanzen, singen mit. Wir lieben das deutsche Publikum!

Zur Person

Ihre Musik ist ein fröhlicher Mix aus Jazz, Chanson, Ethno, Pop und Soul. Quirlig ist auch ihre Charakter. Am 1. Mai 1980 in Tours geboren, startete die studierte Musikerin Isabelle Geffroy alias Zaz ihre Karriere auf der Straße. Immer wenn das Geld trotz eines Engagements in einem Cabaret-Ensemble knapp wurde, trat sie in Paris als Straßenmusikerin auf. Der Sieg bei einem Talentwettbewerb 2009 brachte dann den Durchbruch: Ihre Debüt-CD "Zaz" erreichte in Deutschland Platin-Status.

Karten für das Zaz-Konzert gibt es unter anderem in den Bonnticket-Shops in den Zweigstellen des General-Anzeigers und unter bonnticket.de

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