Kunst!Rasen in Bonn Knatsch um Mietkostenzuschuss für Benefizgala

BONN · Eigentlich sind sich alle einig: Das Benefizkonzert am kommenden Freitagabend in der Beethovenhalle zugunsten der Open-Air-Reihe Kunst!Rasen und Kunst!Garten ist eine gute Sache. Doch jetzt gibt es hinter den Rathauskulissen Knatsch um die Übernahme der Mietkosten von 8200 Euro durch die Stadt Bonn. Sie sollen aus dem Kulturhaushalt entnommen werden.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hatte, wie berichtet, den Veranstaltern von Kunst!Rasen, Ernst-Ludwig Hartz und Martin J. Nötzel, nach dem verheerenden Brand in der Rheinaue Anfang Oktober eine kostenfreie Nutzung der Beethovenhalle für das Konzert zugesagt.

Bei dem Feuer war den Veranstaltern zufolge ein Schaden von bis zu 100.000 Euro entstanden ist. Durch die Konzerteinnahmen erhoffen Hartz und Nötzel, wenigstens einen Teil des Brandschadens, der nicht versichert war, wieder ersetzen zu können. Doch so einfach ist das alles nicht, erfuhren die Ratsfraktionsvorsitzenden gestern. Ein städtischer Mietkostenzuschuss muss die beihilferechtlichen Voraussetzungen erfüllen.

Heißt: Die Stadt darf kein Unternehmen bezuschussen, das in wirtschaftlichen Nöten ist. Doch wo das Unternehmen finanziell steht, könne aufgrund fehlender Unterlagen nicht gesagt werden, heißt es in einer entsprechenden Dringlichkeitsentscheidung, die die Fraktionsvertreter jetzt schnellstens unterschreiben sollen.

[kein Linktext vorhanden]Doch die zieren sich. Noch. "Wir wollen natürlich, dass die Veranstaltung stattfindet und werden sie auch nicht behindern", sagte Georg Fenninger (CDU), "aber die rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt sein". Dazu erwarte Schwarz-Grün detaillierte Ausführungen von der Verwaltung und seitens der Veranstalter Transparenz über deren finanzielle Situation. "Sie sollten endlich ihre Bücher offenlegen", forderte Tom Schmidt (Grüne).

Mit Blick auf andere freie Kulturschaffende will er auch, dass Nimptsch den Zuschuss nicht aus dem Kulturetat, sondern aus seinem Repräsentationshaushalt bestreitet. "Immerhin hat er die Zusage zur unentgeltlichen Nutzung erteilt, wohl wissend, dass das nicht so einfach geht", meinte Schmidt.

Hartz sagte gestern auf GA-Nachfrage, "unsere Bücher liegen zurzeit bei der Wirtschaftsprüfung, das haben wir der Stadt auch so mitgeteilt. Selbstverständlich legen wir alles offen, es geht halt nur nicht so schnell".

Info: Das Benefizkonzert unter anderem mit Wolfgang Niedecken, Bernd Stelter und Bill Mockridge beginnt am Freitag um 19 Uhr. Karten für 34,70 Euro inklusive Vorverkaufsgebühren in allen GA-Ticketshops und an der Abendkasse.

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