Freiluftveranstaltungen in Bonn Schallanalyse - Stadt stellt Konzept vor

BONN · Für die einen sind die vielen Open-Air-Veranstaltungen in der Innenstadt eine Bereicherung, für die anderen eine Belästigung. Paradespiel dafür ist die seit Jahren erfolgreiche "Klangwelle" auf dem Münsterplatz, deren Zukunft aufgrund drohender Klagen von Anwohnern wegen der Lautstärke auf der Kippe steht. Mit einem überarbeiteten Veranstaltungskonzept für die Bonner Innenstadt will die Verwaltung dafür sorgen, dass solche Interessenkonflikte in Zukunft ausgeschlossen sind.

Immer wieder ein Publikumsmagnet: Bei der Klangwelle wird nun aber geprüft, ob sie auch woanders stattfinden kann.

Immer wieder ein Publikumsmagnet: Bei der Klangwelle wird nun aber geprüft, ob sie auch woanders stattfinden kann.

Foto: Horst Müller

Ziel ist es, so erklärten gestern Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Organisationsdezernent Wolfgang Fuchs und Günter Dick vom Ordnungsamt bei der Präsentation des Konzepts im Rathaus, den überwiegenden Teil der traditionellen Veranstaltungen auf dem Münsterplatz auch 2014 durchführen zu können. Einige wenige Veranstaltungen sollen auf andere Plätze verlegt werden, wenn es aufgrund des Platzbedarfs möglich ist. Dies gelte auch für neue Veranstaltungen, die jetzt angemeldet würden.

"Die Attraktivität unserer Stadt hängt auch davon ab, inwieweit wir solche Veranstaltungen stattfinden lassen können", betonte Nimptsch. Es habe sich aber in der Vergangenheit gezeigt, dass dies immer mehr zu einem großen Tema unter den Bürger werde. "Immer mehr wollen ihre individuellen Interessen durchsetzen", machte Fuchs die Lage deutlich. Aus Sicht der Betroffenen sei das nachvollziehbar, für die Stadt werde es aber immer schwieriger, Veranstaltungen zu genehmigen.

Das Hauptsorgenkind bleibt die Klangwelle, die nun mal nur im Dunklen wirkt. Die Stadt führe zurzeit Gespräche mit den Veranstaltern, um die Möglichkeiten zu erörtern, ob sie weiter auf dem Münsterplatz durchgeführt werden könne und eine Verlegung in eine Jahreszeit mit früherem Einbruch der Dunkelheit möglich ist. Aufgrund der Vorlage von Lärmschutzprotokollen von der Veranstaltung 2013 müssten technische Änderungen erfolgen, damit die vorgeschriebenen Lärmwerte eingehalten werden könnten.

Um die Lärmbelastung durch Veranstaltungen in der Innenstadt feststellen zu können, will die Stadt im ersten Schritt für 6000 Euro eine Schallanalyse zunächst für die beiden zentralen Plätze Münsterplatz und Marktplatz in Auftrag geben. Weitere sollen je nach Bedarf folgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Der Macke vom Müll
Neue Folge des Crime-Podcasts „Akte Rheinland“ Der Macke vom Müll
Aus dem Ressort