Zu klein und zu eng Klangwelle kommt nicht nach Siegburg

SIEGBURG · Laut Veranstalter hat sich der Siegburger Marktplatz nach Prüfung als zu klein und zu eng erwiesen.

Die Klangwelle in Siegburg wird es nicht geben. Das teilten Bürgermeister Franz Huhn und Veranstalter Hans-Joachim Fandel am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Obwohl die Kreisstadt "grundsätzlich sehr gute Voraussetzungen für dieses Event" biete, hätten infrastrukturelle Gegebenheiten dagegen gesprochen, das Klang-, Musik- und Wasserfestival vom Bonner Münsterplatz auf den Siegburger Marktplatz zu verlegen, erklärte Fandel.

Zusammen mit weiteren Vertretern der Stadtverwaltung und dem künstlerischen Leiter der Klangwelle, Roland Nenzel, hätten Besichtigungen und Beurteilungen der Situation vor Ort stattgefunden. Das Ergebnis: "Leider ist die Breite des Marktes nicht an allen Stellen ausreichend bemessen, so dass Wasser während der gesamten Aktion gegen Hausfassaden prasseln könnte."

Darüber hinaus sei nicht abzusehen, wie sich etwa starke Winde auswirken könnten, und es gebe Probleme mit einigen Geschäftseingängen am Marktplatz.

"Die Marktbeschicker hätten bis 16 Uhr bleiben können, das wäre also nicht das Problem gewesen", sagte Bürgermeister Franz Huhn am Freitag auf Nachfrage des GA. Vielmehr wären einzelne Geschäfte rund um den Markt beeinträchtigt gewesen.

Huhn bedauerte es, dass die Klangwelle nicht nach Siegburg kommt: "Schade, es wäre für unsere Stadt ein tolles Event gewesen. Und zudem der Wirtschaftsförderung sehr zuträglich." In Bonn hatte die Klangwelle an zehn Tagen insgesamt rund 100.000 Besucher, in Siegburg wären es Schätzungen zufolge rund die Hälfte gewesen. Das Gelände der Brückbergkaserne, das in dieser Woche als mögliche Alternative zum Markt vorgeschlagen worden war, habe den Veranstaltern zu weit außerhalb der Innenstadt gelegen, sagte Huhn weiter.

Der Bürgermeister selbst hatte Siegburg bereits vor rund einem Jahr, als es in Bonn erstmals Diskussionen rund um die Klangwelle gab, ins Spiel gebracht. Als in der vergangenen Woche bekannt geworden war, dass die Stadt Bonn in diesem Jahr aufgrund von Beschwerden zweier Anwohner keine Genehmigung für die Klangwelle auf dem Münsterplatz erteilt, hatte Franz Huhn erneut Interesse signalisiert. Laut Veranstalter hatte der Bürgermeister auf die Frage nach dem Landesimmissiongesetz, das in Siegburg ebenso wie in Bonn gilt, gesagt, er sehe da "keine Probleme".

Huhn findet dennoch nicht, dass er in Sachen Klangwelle vorschnell gehandelt hat: "Ich habe nie an irgendeiner Stelle eine Zusage gegeben, sondern nur, dass wir das prüfen müssen. Da bin ich ganz vorsichtig gewesen", sagte er.

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