Kommentar Chance zum Gespräch

Es ist schon beängstigend, wie perfide radikale Hassprediger in Bonn weiter ihr Spiel mit jungen Leuten treiben. Ein Spiel, das im Übrigen gerade viele muslimische Eltern mit größter Sorge betrachten. Denn wer verliert schon gerne sein Kind an ideologische Rattenfänger.

Da verteilen Salafisten den Koran, laden zu Benefizveranstaltungen für Syrien ein und haben - Sicherheitsbehörden zufolge - letztlich doch nur eines im Sinn: Nachwuchs zu rekrutieren und Netzwerke zu pflegen.

Doch der Grat vom missionarischen Salafismus zum militanten Islamismus ist schmal, wie Beispiele gerade aus Bonn zeigen. Eine ganze Reihe von jungen Männern - Einwanderern und Deutschen - hat sich hier radikalisiert und ist in den bewaffneten Kampf ins Ausland gezogen. Der versuchte Bonner Bombenanschlag im Dezember und der Mordversuch an einem Politiker von Pro NRW zeigen, dass der Terror auch hierzulande nicht nur bloße Theorie ist.

Was tun? An die Vernunft ideologisch verblendeter und fanatisierter Menschen zu appellieren ist ein schier aussichtsloses Unterfangen. Ist das Kind in den Brunnen gefallen, ist es an Polizei und Staatsanwaltschaft, sich der Sache anzunehmen.

Damit es nicht so weit kommt, muss in der Islamistenhochburg Bonn schon in den Schulen mit Kindern über demokratische Grundwerte, über Religions- und Meinungsfreiheit diskutiert werden. Erfreulicherweise gibt es mittlerweile eine Reihe solcher Angebote in Bonn.

Und es muss endlich eine überzeugende öffentliche Diskussion vom Rat der Muslime ausgehen. Beim Tag der offenen Moschee haben Muslime und Nicht-Muslime die Gelegenheit zum Gespräch.

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