Personalversammlung im Sportpark Nord Finanznot beschäftigt städtische Mitarbeiter

BONN · Müssen Erzieherinnen Schnee schippen? Die aktuelle Haushaltssperre des Stadtkämmerers und ihre Folgen für die Arbeit der städtischen Bediensteten stand auf einer Personalversammlung Dienstagnachmittag im Mittelpunkt.

Mehr als 1400 Mitarbeiter mit Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch an der Spitze waren der Einladung des Personalrats in den Sportpark Nord gefolgt.

Busch berichtete später dem GA von einer aufgeladenen Stimmung auf der nichtöffentlichen Versammlung. Die Kollegen seien an ihrer Belastungsgrenze angekommen, sagte er. Auch hätten viele Kollegen mit nur befristeten Arbeitsverträgen Existenzängste. Bei einer Wiederbesetzungssperre von zwölf Monaten und angesichts des fortschreitenden Personalabbaus müssten die Verantwortlichen in der Stadt endlich Farbe bekennen.

"Sie müssen den Menschen in Bonn ehrlich sagen, welche Leistungen mit welchen Standards in Zeiten immer knapper werdender finanzieller Spielräume in Zukunft überhaupt noch möglich sind", forderte Busch. Wie der GA am Rande der Personalversammlung erfuhr, habe Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch auf die Sparvorschläge seiner Verwaltung hingewiesen, wie etwa die Schließung von Schwimmbädern in Bonn. Diesen Vorschlägen sei die Ratsmehrheit indes nicht gefolgt.

Breiten Raum nahm dem Vernehmen nach die Sorge vieler Beschäftigten vor dem kommenden Winter ein. Dabei spielt der Übergang der städtischen Straßenreinigung samt des Winterdienstes zu bonnorange eine große Rolle. Viele Stadtbedienstete fragten sich, wer den Schnee zum Beispiel vor den Kindergärten oder den unbebauten städtischen Grundstücken schippen solle, wenn bonnorange, wie angekündigt, nur noch öffentliche Verkehrswege räumen werde.

Es könne nicht sein, dass die Erzieherinnen auch noch das Schneeschippen selbst in die Hand nehmen müssten, um die Wege vor dem Kindergarten von Schnee und Eis zu befreien. Und ob diese Aufgabe künftig von privaten Unternehmen übernommen werden könne, sei angesichts der Haushaltslage eher fraglich.

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