Bonner Festspielhaus Initiativen begrüßen Vorstoß

BONN · Mit Freude reagieren die Bonner Festspielhaus-Initiativen auf die Standortvorschläge der Stadtverwaltung. "Jetzt ist Dampf im Kessel", sagte Wolfgang Grießl, Präsident der Industrie- und Handelskammer und Vorsitzender des Festspielhaus-Fördervereins.

Er könne sich einen Neubau südlich der Beethovenhalle gut vorstellen - vor allem, wenn zum Baudenkmal von 1959 genügend Freiraum bleibe, um beide Gebäude architektonisch wirken zu lassen.

Die Stadt Bonn favorisiert vorbehaltlich weiterer Prüfungen ein Szenario, bei dem die Theaterstraße überbaut werden würde. Sie schlägt vor, das Areal zwischen Theaterstraße und Erzbergerufer einzubeziehen. Dort müssten ein alter Bunker und ein marodes Studentenwohnheim abgerissen werden, das die Stadt dem Studentenwerk in Erbpacht übertragen hat.

"Wir sind an einer einvernehmlichen Lösung interessiert", sagte Robert Anders, Sprecher des Studentenwerks, ohne ins Detail zu gehen. Die Fassade des Wohnheims ist seit längerer Zeit eingerüstet, gearbeitet wird allerdings nicht. "Wir hatten in den vergangenen zwölf Monaten keine Investitionssicherheit", so Anders. Unabhängig von den Plänen, das Wohnheim an der Beethovenhalle abzureißen, sei das Studentenwerk grundsätzlich interessiert, die Gesamtkapazität an Studentenunterkünften zu erhöhen.

Sollte das Gelände um das Wohnheim nicht genutzt werden können, schlägt die Stadt vor, mit dem Festspielhaus näher an die Beethovenhalle zu gehen. Deren Tagungsräume im Südforum stehen nicht unter Denkmalschutz: "Unter Umständen wären dort Eingriffe in die Bausubstanz denkbar", erläuterte Stadtsprecherin Monika Hörig. "Das könnte aber nur nach intensiven, strengen Prüfungen unter Denkmalschutzaspekten erfolgen."

Ebenso wie IHK-Chef Grießl begrüßte Stephan Eisel die gemeinsamen Aktivitäten der Stadtverwaltung und des Post-Konzerns, der 30 Millionen Euro für das Projekt bereithält. "Endlich kommt Bewegung in die Sache", erklärte der Vorsitzende der Bürger für Beethoven, der gleichzeitig zum Vorstand der Beethoventaler-Genossenschaft gehört.

Wenn der Stadtrat jetzt wie vorgeschlagen den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan fasse, könne die Post einen neuen Architektenwettbewerb starten. Der Konzern drängt darauf, dass die Stadt Bonn bis Ende Mai ein Baufeld definiert. Eisel forderte, Bonn müsse endlich erklären, wie es sich am späteren Betrieb eines Festspielhauses finanziell beteiligen werde.

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