Festspielhaus Grüne warnen vor hohen Kosten

BONN · Die Grünen schießen weiter gegen das Beethoven-Festspielhaus. Bonn brauche keine neue Musikhalle, erklärten die Fraktionssprecher Dorothea Paß-Weingartz und Peter Finger: Die Beethovenhalle, die Oper und nach der Fertigstellung der große Saal des World Conference Centers Bonn böten genug Platz für Konzerte.

Am Dienstag hatte die Stadtverwaltung ein Areal südlich der Beethovenhalle als Baufeld für das Festspielhaus vorgeschlagen. Die Grünen kritisieren nun die Kosten, die Bonn tragen müsste, um die Flächen baureif an die privaten Investoren zu übergeben: Das werde eine "Millionenbelastung", so die Fraktion.

Genaue Zahlen dazu gibt es noch nicht. Außerdem stoßen sich die Grünen daran, dass es für das Konzerthaus noch kein Nutzungskonzept gebe. Sowohl die Stadtverwaltung als auch die Festspielhaus-Initiativen arbeiten nach eigenen Angaben noch daran.

Weiterer Kritikpunkt der Grünen: Noch immer sei unklar, wer für die Finanzierung des Konzerthausbetriebes geradestehen solle. Zwar halten Bund, Sparkasse Köln-Bonn und Rhein-Sieg-Kreis zusammen 47 Millionen Euro für die Betriebsstiftung bereit. Beim derzeitigen Zinsniveau, so Paß-Weingartz, lasse sich damit nur rund eine Million Euro jährlich erwirtschaften.

Das reiche nicht. Peter Finger: "Ist das nicht vor Beginn der millionenschweren Bauvorbereitung geklärt, würde sich die Stadt in ein finanzielles Abenteuer stürzen." Die Frage, mit welcher Summe sich die Stadt am Konzerthausbetrieb beteiligt, ist auch für die Stadtverwaltung noch offen. Die Bezirksvertretung Bonn hat unterdessen der Aufstellung eines neuen Bebauungsplans für das Areal rund um die Beethovenhalle zugestimmt.

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