Leserreaktionen auf das Festspielhaus-Aus "Ein guter Tag für Bonn" trifft auf "Eine absolute Blamage"

Bonn · Nachdem die Post aus dem Projekt Beethoven-Festspielhaus für Bonn verabschiedet hat, gilt das Vorhaben als gescheitert. Viele Leser haben auf Facebook und auf unserer Webseite mitdiskutiert. Wir stellen einige Reaktionen vor.

Erleichterung

Viele Leser zeigen sich erleichtertüber die Entscheidung der Post. "Ein guter Tag für Bonn", kommentiert Sascha Frenz auf Facebook die Entscheidung. "Endlich streikt die Post", freute sich Ralph Büchner. Der Facebook-User Det Gat meint, dass sich Bonn damit eine weitere Blamage erspare.

Auf unserer Webseite schreibt Valentin Brückel: "Ein guter Tag für Bonn - wenigstens ein Millionengrab bleibt der Stadt erspart. Ich hoffe, jetzt kann sich Bonn endlich darauf konzentrieren, aus dem, was wir haben, das beste zu machen, anstatt weiter Luftschlössern hinterherzuträumen."

Eine ähnliche Richtung schlägt der Kommentar von Eric Blair, die Vernunft habe gesiegt: "Mit dem Festspielhaus wäre ein zweites WCCB in Bonn entstanden und bei der angespannten Haushaltslage ist derzeit sowas nicht machbar."

"Dank der Post kann sich die Stadt wieder um ihre wesentlichen Aufgaben, wie z.B. Sicherheit/Polizei und Schule (die Gebäude vergammeln langsam) kümmern", lautet eine weitere Reaktion.

Enttäuschung

Doch längst nicht jeden Leser erfreut das Festspielhaus-Aus. Enttäuschung und Frust sind aus vielen Kommentaren herauszulesen. So schreibt uns Norbert Norberto: "Selbst wenn das Grab von Jesus in Bonn wäre, würde die Stadt kein Profit daraus schlagen..." Er fragt weiter, warum die Vermarktung des Medizinstandortes Godesberg funktioniere, eine Marke wie Beethoven aber derart vernachlässigt werde.

Auch Marcus Brunswick kommentiert das gescheiterte Projekt sarkastisch: "Hurra! Was für ein Sieg für all die Skeptiker, Bedenkenträger und Miesmacher in unserer Stadt! Welches Projekt kann als nächstes gestoppt werden?"

"Leider hat die Stadt Bonn nach dem WCCB-Skandal nicht den Mut, diese einmalige Chance zu ergreifen und entsprechend zu unterstützen. Beethoven wird also weiterhin in der alten, gammeligen Halle präsentiert werden", kommentiert der User h_k_g_p auf unserer Internetseite.

Ebenfalls enttäuscht äußert sich Daniel Höhr: "Eine absolute Blamage für die Geburtsstadt Ludwig van Beethovens und ein weiterer Abgesang auf die Kultur. Peinlich."

"Die Stadt Bonn und seine Kommunalpolitiker überzeugen wieder einmal mit Mittelmaß und Dilettantismus. Bonn wird durch solche und ähnliche Entscheidung im Städtevergleich immer unattraktiver für Neubürger und Investoren", lautet ein weiterer Kommentar.

Und der Leser René schreibt: "Oh wie klein ist meine Geburts- und Heimatstadt geworden!"

Vorschläge

Darüber hinaus hatten einige Leser Vorschläge, wie die Stadt trotz Festspielhaus-Aus etwas für den Beethoven-Standort tun könne. So schreibt uns Monika C. "Im WCCB befindet sich ein Veranstaltungssaal, der auch für Tourneetheater geeignet ist. Pragmatischer Lösungsansatz: Beethovenhalle aufhübschen, mit der UN die Belegungen für die nächsten ein, zwei Jahre abstimmen und dann ein Beethovenfest mit den beiden Veranstaltungsorten Beethovenhalle und WCCB auf die Beine stellen!"

"Vielleicht sollte man das Beethoven-Jubiläum besser in Wien feiern und nicht in der Provinz?", lautet ein weitere Vorschlag.

Viele Leser sehen das Geld zudem in anderen Projekten besser angelegt. "Bonn sollte besser in seine eigenen, lebenden Künstler investieren, damit diese ein würdiges Podium bekommen", schreibt etwa Jürgen Lang auf Facebook. "Dann kann man doch jetzt die Stadtgartenkonzerte wieder finanzieren und die Öffnungszeiten der Freibäder wieder ausdehnen", äußert sich Jens Barth".

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