Beethoven-Festspielhaus in Bonn Bundestagsabgeordnete verweist auf Finanznot

BONN · Die Bundestagsabgeordnete Katja Dörner (Grüne) hat die Stadt Bonn aufgefordert, mit dem Bund über die 39 Millionen Euro zu verhandeln, die für das Festspielhaus-Projekt reserviert sind.

Mit dem Haushaltsausschuss des Bundestages müsse darüber gesprochen werden, ob das Geld auch für andere Maßnahmen zur Vorbereitung des Beethoven-Jubiläums im Jahr 2020 eingesetzt werden könne.

Die Finanzierung eines neuen Konzerthauses sei weiterhin unklar, so Dörner. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer habe ihr in einem Brief bestätigt, dass das Land den Betrieb eines Festspielhauses nicht mitfinanzieren werde. "Eine Beteiligung der Stadt wäre angesichts der Haushaltssituation unverantwortlich", erklärte die Bonner Abgeordnete. Inwiefern sich Private am Festspielhaus-Betrieb beteiligen, bleibe vage.

Dörner bezieht sich auf eine Bedingung, die der Haushaltsausschuss 2007 an die Zahlung der 39 Millionen Euro in die geplante Betriebsstiftung geknüpft hatte: Stadt, Land oder Private müssen sich "angemessen" mit einbringen. Das sieht die Grünen-Politikerin im Moment nicht. Sie befürwortete die Idee, statt eines Konzerthauses eine "temporäre Halle" zu errichten - ähnlich wie Beethovenfest-Intendantin Nike Wagner.

Die Stadt Bonn soll nach bisherigem Stand knapp 15 Millionen Euro für das Festspielhaus aufbringen: 4,4 Millionen für das Baugrundstück neben der Beethovenhalle und zehn Millionen Euro, gestreckt auf zwanzig Jahre, für die Betriebsstiftung. Die Baukosten müssen privat finanziert werden. Der Businessplan für das Festspielhaus, erstellt im Auftrag der Deutschen Post, soll in Kürze präsentiert werden.

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