Sicherheit im Bonner Norden Wachsamer Nachbar ist der beste Schutz

BONN · Eine gute Nachbarschaft ist beim Schutz vor Wohnungseinbrüchen durch nichts zu ersetzen - da waren sich die Teilnehmer und Zuhörer der Podiumsdiskussion "Sicherheit im Bonner Norden" am Dienstagabend einig. Aber wie sieht "gute Nachbarschaft" eigentlich aus? Was tue ich, wenn ich verdächtige Personen beobachte und wie steht es um die Bonner Polizei?

 Viele Fragen mussten die Polizeivertreter bei der Diskussion in der Aula der Abendrealschule beantworten.

Viele Fragen mussten die Polizeivertreter bei der Diskussion in der Aula der Abendrealschule beantworten.

Foto: Barbara Frommann

Diese und andere Fragen stellte das Publikum auf der Informationsveranstaltung in der Aula der Abendrealschule den Polizeibeamten Hans-Willi Kernenbach, Friedhelm Herholz und Johannes Linßen, Bernhard von Grünberg, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes Bonn/Rhein-Sieg/Ahr sowie Petra Tabellion, Lars Kristian Verbek und Sascha Steiner als Vertreter der Unternehmen Sahle Wohnen und Deutsche Annington. Eingeladen hatte der SPD-Ortsverein Bonn-Nord. Moderiert wurde die Diskussion von SPD-Stadtratskandidatin Elke Apelt.

"Wir können natürlich nicht überall sein", so Kernenbach. Nur der wachsame Nachbar sei flächendeckend vorhanden.

Was man tun könne, um eine gute Nachbarschaft zu pflegen, fragte eine Zuhörerin. "Zieht heute ein neuer Mieter neben ihnen ein, stellt der sich heute doch nicht einmal vor", ergänzte eine andere. Als erstes sei Kommunikation untereinander wichtig, damit man wisse, wer Bewohner und wer fremd sei, sagte Herholz. Verdächtige Personen sollte man direkt ansprechen oder nicht zögern, die Notrufnummer 110 zu wählen.

Im Rahmen der aktuell laufenden Aktionswoche "Riegel vor", könne sich jeder Bürger bei der Polizei melden, um eine persönliche Sicherheitsberatung vor Ort zu bekommen. Auch Mieter könnten zusätzliche Schutzvorkehrungen treffen. Dies sollte allerdings in Absprache mit dem Vermieter geschehen. "Für bauliche Veränderungen können Mieter Zusatzvereinbarungen treffen, damit bei einem Auszug kein Schadensersatz fällig wird", sagte Tabellion.

Personalmangel und Überalterung bei der Bonner Polizei waren die Themen, über die der GA am Dienstag groß berichtet hatte und die am Abend auch das Publikum in der Aula der Abendrealschule interessierte.

"Ich war einigermaßen besorgt, als ich heute im GA über den Personalmangel gelesen habe", sagte ein Anwohner der amerikanischen Siedlung in Tannenbusch. Mit Blick auf den regelmäßigen Blitzmarathon fügte er hinzu: "Vielleicht sollte man mal über eine Personalumschichtung vom Verkehrsdezernat ins Einbruchsdezernat nachdenken."

"Es stimmt, wir haben sehr viele Kollegen, die jetzt älter werden", gab Kernenbach zu. "Wir machen einen Kraftakt, um das Personal zu verstärken". Man müsse sich allerdings klar machen, dass Stellen, die abgebaut wurden, in Bonn nie vorhanden gewesen wären, wenn es nicht Hauptstadt gewesen wäre.

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