Aufklärungsquote in NRW Polizei kommt Einbrechern selten auf die Spur

KÖLN/BONN · Die Polizei in Nordrhein-Westfalen kommt Wohnungseinbrechern im Rheinland nur selten auf die Spur. Während die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser 2013 landesweit um 1,5 Prozent auf knapp 55.000 Delikte weiter anstieg, sank die Aufklärungsquote erneut, jetzt auf 13,6 Prozent (minus 0,2 Prozent).

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) stellte fest, dass es im Norden und Osten des Landes zu teilweise besonders hohen Steigerungsraten bei Einbrüchen kommt.

Der CDU-Innenexperte Gregor Golland kritisierte, dass Wohnungseinbruch bei der niedrigen Aufklärung inzwischen zu einem "fast risikolosen Verbrechen" geworden sei.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Köln lag die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen mit 8,4 Prozent im Jahr 2013 sogar deutlich unter dem Landesschnitt. Beim Polizeipräsidium Bonn wurden 13,8 Prozent der Fälle aufgeklärt. Insgesamt lag die Aufklärungsquote im Regierungsbezirk Köln bei 12,2 Prozent.

Während Täter im Bereich der Kreispolizeibehörde Euskirchen (10,5 Prozent) und im Rheinisch-Bergischen Kreis (12,6 Prozent) nur selten gefasst werden, lag die Aufklärungsquote im Oberbergischen Kreis 2013 mit 17,4 Prozent deutlich höher. Im Rhein-Sieg-Kreis wurden 16,8 Prozent, im Rhein-Erft-Kreis 14,4 Prozent der Einbrüche aufgeklärt.

Erfreulich war, dass die Einbruchszahlen im Vorjahr im Bereich des Polizeipräsidiums Köln von 5755 auf 5603 Delikte sanken. Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis war ein Rückgang um 14 Fälle auf 857 Delikte sowie im Rhein-Sieg-Kreis (-104) auf 1118 Delikte festzustellen.

Dagegen stiegen die Deliktzahlen im Bereich des Polizeipräsidiums Bonn (+60) auf 2708, im Kreis Euskirchen (+38) auf 525, im Oberbergischen Kreis (+91) auf 597 und im Rhein-Erft-Kreis (+236) auf 1840 Wohnungseinbrüche.

In der Antwort auf eine CDU-Anfrage teilte Innenminister Jäger mit, dass vor allem Kreispolizeibezirke mit guter Verkehrsanbindung betroffen seien. Zunehmend würden als Täter auch mobile Einbrecherbanden identifiziert, die Autobahnen für ihre Anfahrts- und Fluchtwege sowie zum Abtransport der Beute nutzten.

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