Ittenbach und Oberpleis Einbrechern auf der Spur - Polizei führte Verkehrskontrollen durch

ITTENBACH/OBERPLEIS · Die rote Kelle unterbricht die Heimfahrt von Peter Troska. Er fährt rechts ran, vorbei an sechs rot-weißen Pylonen, kurbelt das Fenster hinunter und kramt den Führerschein heraus. Er ist geradewegs in eine Verkehrskontrolle der Bonner Polizei gefahren, die sich auf die Aufklärung von Einbrüchen spezialisiert hat.

 In Ittenbach richtete die Polizei eine Kontrollstelle ein.

In Ittenbach richtete die Polizei eine Kontrollstelle ein.

Foto: Frank Homann

Es ist 15 Uhr. Das ist nicht nur Feierabendzeit. Für die Polizei beginnt die "tatrelevante Zeit". Wer Böses im Schilde führt, reist jetzt an. Oftmals, so zeigt es die Statistik, sind es auswärtige Personen, die in Wohnungen oder Häuser einsteigen.

Und meist kommen sie daher von der Autobahn. Also stehen die 20 Polizisten der Einsatzgruppe an diesem bibberkalten Dienstagnachmittag unmittelbar hinter dem Kreisverkehr in Ittenbach, der die Abfahrt von der Autobahn 3 mit der Landesstraße 331 verknüpft. Zeitgleich läuft dasselbe Prozedere auch auf der L331 in Oberpleis ab.

Peter Troska ist tatsächlich verdächtig - verdächtig geduldig. Anders als manch anderer an diesem Nachmittag. Das hat einen Grund: Neulich brachen Kriminelle sein Auto auf. "Es passiert ja so viel. Ich bin deshalb froh über stärkere Kontrollen", sagt er, kurbelt die Fensterscheibe wieder hinauf und fährt weiter.

Die Zahl der Einbrüche nimmt zu. Gerade hier oben in der Höhenregion des Siebengebirges, gerade in der dunklen Jahreszeit. 169 Einbrüche wurden in Königwinter im Jahr 2012 registriert. Im vergangenen Jahr war ein leichter Anstieg zu verzeichnen.

Anders war es laut Polizei in Bad Honnef: Dort wurden im vorletzten Jahr 126 Einbrüche angezeigt, 2013 sollen es weniger gewesen sein. Die konkreten Zahlen würden jedoch erst im März veröffentlicht werden, teilt die Polizei mit. Einbrüche gehören zu den am schwersten aufzuklärenden Straftaten. Die Bonner Polizei löst in ihrem Zuständigkeitsbereich etwa jeden fünften Fall - ein Spitzenwert in Nordrhein-Westfalen.

Diese Verkehrskontrolle soll dazu beitragen, dass die Quote noch besser wird. "Wir wollen Präsenz zeigen, den Tätern zeigen: 'Wir sind hier. Das Entdeckungspotenzial ist hoch'", sagt Gerd Mainzer, Leiter der Wache Ramersdorf. Derartige Kontrollen sollen nun regelmäßig und stets an wechselnden Orten stattfinden.

Bis in die späten Abendstunden winken die Polizisten Fahrzeuge von der Straße. Meist sind es kleine Lieferwagen, die Diebesgut geladen haben könnten. Oder Wagen mit auswärtigen Kennzeichen. Oder Autos, in denen mehrere Personen sitzen. Die Beamten erwischen Autofahrer mit Handy am Ohr, 3,5-Tonner mit ungesicherter Ladung oder nicht angeschnallte Fahrzeugführer.

Die Halbzeitbilanz sieht auf den ersten Blick nicht spektakulär aus: 78 Autos hat die Polizei in drei Stunden überprüft. Zwei Personen waren tatsächlich bereits wegen Eigentumsdelikten polizeibekannt. Eine aktuelle Straftat konnte ihnen aber nicht nachgewiesen werden. Aber eines bleibt: das gute Gefühl, dass Einbrecher verfolgt werden.

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