Sanierungsarbeiten auf der Südbrücke So reagieren die Autofahrer auf das Verkehrschaos

BONN · Am Montagmorgen haben auf der Südbrücke die Arbeiten zur Sanierung der Fahrbahnübergänge auf der Konrad-Adenauer-Brücke (Südbrücke) begonnen. Die Auswirkungen waren für die Autofahrer vor allem im morgendlichen Berufsverkehr deutlich spürbar.

Auf der GA-Homepage und auch auf der Facebook-Seite des General-Anzeigers berichteten uns zahlreiche Leser von ihren Erfahrungen im morgendlichen Verkehrschaos.

"Ich habe ja schon damit gerechnet, dass es heute im Berufsverkehr nicht einfach sein wird, aber mit diesem Chaos habe ich nicht gerechnet. Absoluter Stillstand auf der A59!", berichtet Frauke Garstka auf Facebook.

Und mit dieser Meinung ist sie nicht allein. "Einfach nur Katastrophe!!! Selbst wenn man "nur" über den Rhein will überall Chaos !!!", schreibt Anna Theiß. Auch Wolf Linden schließt sich an: "Vollkatastrophe! Wie erwartet!"

"Ich habe von Bad Honnef nach Bonn eine (!) Stunde länger gebaucht!", kommentiert Anja auf der GA-Homepage. Auch einige andere Leser berichten von ihren langen Fahrten zur Arbeit am Montagmorgen. "45 Minuten für eigentliche 10 Minuten und noch nicht am Ziel!!!", schreibt Melanie Söller auf unserer Facebook-Seite.

"Statt 30 Minuten zweieinhalb Stunden gebraucht"

User "Sa." hat "für ca. 13km über 60min gebraucht" und auch "Oberritter" hat für eine Strecke, für die er im Normalfall 30-40 Minuten braucht, am heutigen Montag zwei Stunden und 15 Minuten benötigt. Ähnlich bei A.Fischer: Statt 30 Minuten dauerte die Fahrt zur Arbeit am Montagmorgen zweieinhalb Stunden.

Neben all' den Beschwerden wird aber auch Kritik geäußert. "Die verfehlte Verkehrspolitik um Bonn entwickelt sich zu einem ernsten Standortnachteil. Arbeitnehmer kommen zu spät, Termine fallen aus, Kunden kommen zu spät," kritisiert Cornelius Paxmann.

"Stau ist ärgerlich, aber nur Politik und Verwaltung zu kritisieren auch sehr einseitig. - Nicht alle, aber viele Autofahrer sind einfach zu bequem, sitzen lieber 1h im Auto als 20 Minuten zu radeln", kommentiert Tom W. auf der GA-Homepage.

Auch der für die Sanierung ausgewählte Zeitpunkt gerät bei den Lesern in die Kritik. "In anderen Ländern werden solche Arbeiten in der Nacht durchgeführt. Man könnte auch nur jeweils eine Spur sanieren, statt gleich zwei Spuren zu sperren," so der Kommentar von Karl M.

"Desaströse Verkehrs- bzw. Baustellenplanung"

"Ich verstehe nicht, wie man eine solch desaströse Verkehrs- bzw. Baustellenplanung an den Tag legen kann", schreibt Larissa. "An Flughäfen ist es üblich die Startbahnen in der Nacht in Abschnitten zu sanieren um dann in den frühen Morgenstunden für den Flugverkehr wieder frei zu sein", schließt sich Owe P. der Kritik zur Planung der Arbeiten an.

Zudem sorgt das Verhalten anderer Autofahrer bei Peter Giller für Unverständnis und Kritik: "Disziplin bei den Autofahrern wäre jetzt zwingend notwendig - und findet nicht statt. (...) Die Liste der Eseleien, die heute morgen zu sehen waren, ist lang. (...)".

GA-Leserin "Pendlerin" stellt schon Alternativpläne für ihren Weg zur Arbeit in den kommenden Tagen und Wochen auf: "Morgen früh fahre ich bereits um 6.30 Uhr los, und wenn das auch nicht hilft, werde ich wohl vorübergehend auf die Bahn umsteigen (obwohl ich dann Bus plus Bahn plus Bus nehmen muss, was im Normalfall einiges länger dauert als mit dem Auto)."

Zufrieden zeigten sich derweil die Stadtwerken Bonn. Die Fahrgäste seien gut informiert in die Woche gestartet und hätten das zusätzliche Umsteigen akzeptiert heißt es in einer Pressemitteilung. "Im Vergleich zum Autoverkehr war der Nahverkehr während der Bauarbeiten an der Südbrücke die bessere Alternative für Schüler und Berufspendler," so die Einschätzung der Stadtwerke Bonn

Bahnen werden getrennt und umgeleitet

In den kommenden drei Wochen wollen die Stadtwerke Bonn zudem auf der Brücke die Gleise der Stadtbahnlinie austauschen. Bis Ende März fahren keine Stadtbahnen über die Brücke, es gelten Sonderfahrpläne. Zwischen Ramersdorf rechtsrheinisch und der Haltestelle Olof-Palme-Allee auf der linken Rheinseite pendeln Busse. Die Bahnen werden getrennt und umgeleitet.

"Mein Bus stand bei Ungarten im Stau. Nichts ging mehr. Kurz entschlossen bin ich dann ausgestiegen und zu Fuß nach Ramersdorf gelaufen. Natürlich den kürzesten Weg mitten durch den Ennertwald.... Wenigstens hatte ich schönes Wetter!", so hat J. das Beste aus der Situation gemacht.

Apropos "schönes Wetter": T.Schulz hat einen Tipp für manchen Autofahrer: "Leute, vor allem alle (...) Telekom- und Postbankmitarbeiter...fahrt mit dem Fahrrad und genießt die herrliche Natur!" "5km in 50 Minuten völlig alternativlos? Das ist mit dem Fahrrad locker in 15 Minuten zu schaffen. Morgen soll übrigens auch die Sonne scheinen...", schließt sich PK dem an.

Aber auch der Rad-und Fußweg auf der Südbrücke muss laut Landesbetrieb Straßen.NRW zeitweise gesperrt werden. Eine Seite der Brücke ist aber stets nutzbar. Entsprechende Hinweisschilder sollen aufgestellt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort