Sanierung der Bonner Nordbrücke Der Kreis befürchtet den Verkehrskollaps

RHEIN-SIEG-KREIS · Auf Antrag der CDU beauftragte der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag Landrat Frithjof Kühn, sich mit den zuständigen Stellen des Landes sowie Verkehrsminister Michael Groscheck in Verbindung zu setzen und darauf zu drängen, dass die Baustelle vierspurig und nicht wie jetzt beabsichtigt zweispurig eingerichtet wird.

Der Landesbetrieb hatte am vergangenen Freitag überraschend bekannt gegeben, dass nicht die bereits verabredete 4:0-Variante, sondern die sogenannte 2:0-Lösung während der sechs Wochen im Juli und August, umgesetzt wird. Dann werden die Fahrbahnübergänge auf der Nordbrücke ausgewechselt werden, und den Autofahrern steht nur eine Fahrspur in jede Richtung zur Verfügung.

Laut Landesbetrieb Straßen NRW ist das die sicherste und leistungsfähigste Variante. Der Vorteil dieser Lösung: Alle Lastwagen dürfen die Brücke weiterhin passieren, und die Autobahnanschlüsse bleiben nur teilweise gesperrt. Die sogenannte 4:0-Variante ist vor allem von der Polizei nicht gewünscht. Die sieht sich nicht in der Lage, das dann geltende Lkw-Verbot zu kontrollieren. Aus statischen und bautechnischen Gründen gibt es laut Landesbetrieb aber keine anderen Lösungen.

Nicht nachvollziehen kann Dieter Siegberg, Leiter des Straßenverkehrsamtes des Kreises, die Entscheidung. Bleibe es bei der Lösung, werde es zu vielen Staus auf den nachgeordneten Straßen kommen. "Und auch zu Rückstaus auf der Autobahn."

Ingenieure hätten errechnet, das regelmäßig mit bis zu 13 Kilometern Rückstau auf der A 59 zu rechnen sei. "Spielt sich in Bonn eine Katastrophe ab, dann auch im Kreis", so Siegberg. "Für mich stellt sich das dramatisch dar", sagte CDU-Kreisfraktionschef Sebastian Schuster. Seit Jahren seien die Probleme bekannt. Es sei nicht zu verstehen, dass die Polizei das jetzt nicht mehr nachvollziehen könne.

"Ich hoffe, da ist noch Bewegung drin", sagte Ute Krupp (SPD). Ingo Steiner von den Grünen forderte, dass eine Verkehrssimulation seitens des Ministeriums durchgeführt wird. "Man muss eine Lösung finden und das entsprechende Personal zur Verfügung stellen", so Steiner.

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