Bonner Innenstadt bleibt Publikumsmagnet

Jährlich locken 150 bis 200 Veranstaltungen viele Besucher in die Innenstadt - der vermutlich meistgenutzten Veranstaltungsfläche Bonns. Vom Bonn-Fest über die Klangwelle bis hin zum Tag der Vereinten Nationen reicht das abwechslungsreiche Angebot in der City.

Bonner Innenstadt bleibt Publikumsmagnet
Foto: Barbara Frommann

Bonn. Exquisite Weine und kulinarische Spezialitäten - bis einschließlich Sonntag verwandelte das Weinfest den Münsterplatz vier Tage lang in eine Feinschmecker-Oase. Wenige Schritte weiter nutzten Trödel-Fans den Sonntag, um auf dem Antikmarkt rund um den Friedensplatz nach alten Schätzchen zu stöbern.

Nach Angaben der Stadt Bonn locken jährlich 150 bis 200 Veranstaltungen viele Besucher in die Innenstadt - der vermutlich meistgenutzten Veranstaltungsfläche Bonns. Vom Bonn-Fest über die Klangwelle bis hin zum Tag der Vereinten Nationen reicht das abwechslungsreiche Angebot in der City.

Da ist Organisation gefragt: Erster Ansprechpartner für Veranstalter ist laut Stefanie Zießnitz vom Presseamt die Stabsstelle Veranstaltungskoordination. Gemeinsam mit den zuständigen Ämtern der Verwaltung und anderen Institutionen ist diese für die fachliche Begleitung zuständig. Märkte werden von dem Leistungszentrum Märkte betreut.

Jeweils in der letzten Sitzung eines Jahres beschließe die Bezirksvertretung Bonn das Marktverzeichnis für den Stadtbezirk Bonn, erläutert die Sprecherin. Dann erhielte sie auch Kenntnis über die Sondernutzung von Veranstaltungen mit besonderer Bedeutung wie etwa dem Weltkindertag.

Veranstalter müssten zunächst bei der Stabsstelle einen "Fragebogen zu Veranstaltungen" sowie weitere Informationen oder ein Konzept einreichen, führt Zießnitz aus. Nach einer Einschätzung und weiteren Absprachen würden die nötigen Genehmigungen erteilt. Sie weist darauf hin, dass Neuanfragen möglichst frühzeitig und nicht später als sechs Wochen vor dem geplanten Termin eingereicht werden sollten.

Traditionelle Veranstaltungen haben hingegen eine sehr viel längere Vorlaufzeit: "Die Veranstalter melden sich schon direkt nach der Veranstaltung, um den Termin für das Folgejahr zu konkretisieren", sagt die Sprecherin.

Doch nicht immer gibt die Stadt ihre Zusage: "Werbeveranstaltungen von Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht sind grundsätzlich auf allen Plätzen ausgeschlossen, sofern nicht besondere Bezüge zu öffentlichen Aufgaben oder den unmittelbaren Anliegern bestehen", sagt Zießnitz. Eine Zusage erhielten Veranstaltungen von breitem öffentlichem Interesse und einem Zusammenhang mit öffentlichen Aufgabenstellungen.

Die Grundflächengebühren sind in der Sondernutzungssatzung der Stadt Bonn festgelegt und variieren je nach Art der Nutzung. Demnach kosten etwa großflächige Pavillons, Busse oder Veranstaltungen in der Bonner Fußgängerzone täglich 0,15 Euro pro Quadratmeter. Verkaufsstände zahlen 0,26 Euro pro Quadratmeter und Tag. Gebührenfrei sind Sondernutzungen, die beispielsweise gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken dienen.

Zum Vergleich: In Köln kosten Marktveranstaltungen von bis zu einer Woche täglich zwischen 1,10 und 1,30 Euro pro Quadratmeter. Das gilt auch für Informations-, Kultur-, Sport- und Musikveranstaltungen. In Bonn ist der Veranstalter außerdem verpflichtet, für Sauberkeit zu sorgen. "Über alle Veranstaltungen erhält der Stadtordnungsdienst Informationen", erläutert Zießnitz.

Und was sagen die Anwohner zu dem regen Treiben in der Innenstadt? Konflikte, etwa wegen zu lauter Beschallung, sind dem Presseamt nicht bekannt. Auf dem Münsterplatz müsse die Lautstärke während der Gottesdienstzeiten im Münster allerdings angemessen sein. "Dieser Passus ist auch Bestandteil von Genehmigungen", sagt die Sprecherin.

Generell würden Anlieger frühzeitig über anstehende Veranstaltungen informiert. Auch die Bewertung des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen ist positiv: "Alle Aktivitäten tragen dazu bei, Kunden in die Innenstadt zu locken", sagt Hauptgeschäftsführer Uwe Stephan.

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