BonnFest lockt Zehntausende in Innenstadt

Einzelhandel ist nach verkaufsoffenem Sonntag zufrieden - Antike Kämpfe vor dem Alten Rathaus

BonnFest lockt Zehntausende in Innenstadt
Foto: Barbara Frommann

Bonn. Funkelnd donnerte das Kurzschwert auf den abwehrenden Schild. Angespornt von den Zuschauern griffen die wendigen Kämpfer an, versuchten eine Blöße des Gegners für sich zu nutzen. Allein der Helm sowie Arm- und Beinschienen schützten die Mitglieder der Gladiatoren-Schule "Amor Mortis" vor den rekonstruierten stumpfen Römer-Waffen.

Unter dem Motto "Wir kämpfen für Kinder" unterstützten sie am Samstag die Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren. Der antike Kamf vor dem Rathaus war einer der Höhepunkte des 12. Bonn-Festes, zu dem die City-Marketing Bonn am Wochenende in die Innenstadt geladen hatte. Zwar blieben die Läden am Tag der Deutschen Einheit geschlossen, dafür durften sie am Sonntag ihre Pforten öffnen.

"Salvete", begrüßte "Senator Gaius Norbanus Flaccus", genannt "das Schlappohr", die Gladiatoren-Fans. Gehüllt in eine leuchtend-lila Toga stahl Hobby-Römer Norbert Mersch Stadtdirektor Volker Kregel, der das Bonn-Fest eröffnete, glatt die Schau. Zumal ihn Frau Irmgard, die schöne "Aufidia Pulchra", begleitete. "Die Kampftechniken sind möglichst originalgetreu rekonstruiert", sagte Mark Schrader von "Amor Mortis".

FotostreckeBilder vom BonnFestFür Jubel sorgte der finale Brückenkampf auf einer hölzernen Plattform, an dem alle antiken Kämpfer gleichzeitig teilnahmen. "Das war toll", freute sich Tristan (9). Derweil nutzten die kleinen Besucher das Kinderprogramm auf dem Marktplatz, schwangen sich auf dem Bungee-Trampolin in die Lüfte oder versuchten sich im Bullriding.

Schwungvolle Tanzeinlagen und wilde Rockmusik unterhielten die Besucher auf der Münsterplatz-Bühne. Dass Hip Hop keine Altersgrenzen kennt, bewiesen die jungen Rapper rund um Mario "Bickmack" Pavelka, Initiator des Projekts "Hip Hop gegen Gewalt an Schulen". Gekonnt präsentierten die Bonner Schüler selbst verfasste Rap-Songs zu sozialkritischen Themen und rappten auch zur Nationalhymne.

"Hallo Ex-Volk", begrüßte Altbundeskanzler Gerhard Schröder alias Comedian André Hartmann die Besucher. Teil des Programms der Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren mit Moderatorin Barbara Eligmann und Tom Lehel, Moderator der Kindersendung "TanzAlarm". "Wir haben mehr als 1 400 Euro Spenden gesammelt", freute sich Wolfgang Heer, Geschäftsführer der Bonner Fördergemeinschaft, die sich für Kinder mit angeborenem Herzfehler einsetzt.

Karl Wilhelm Starcke, stellvertretender Bezirksbürgermeister, nutzte das Bonn-Fest, um Teilnehmer des Picobello-Tages zu ehren. Rund 2 100 Ehrenamtliche hätten in diesem Frühjahr Bonns Straßen gesäubert, eine Aktion der Stadtverwaltung und des GA. Für ein buntes Straßenbild sorgten viele fliegende Händler mit ihren Ständen in der Poststraße und auf dem Münsterplatz: Ob schwedischer Naturlakritz am Meter oder Wüstenbernstein aus Ägypten - auch am Feiertag gab es so zahlreiche Shopping-Möglichkeiten.

Proppenvoll waren dann am verkaufsoffenen Sonntag die Straßen der Innenstadt. "Für den Einzelhandel war es ein sehr erfolgreicher Sonntag", sagte Markus Fußhöller, Geschäftsführer der City-Marketing. Gut liefen den Geschäftsleuten zufolge vor allem Textilien. Nachdem sie im vergangenen Jahr ausgefallen war, ging das Fest am Sonntag wieder mit Beethovens "Ode an die Freude" zu Ende - gesungen von den Fest-Besuchern und den Kindern der Singschule an Sankt Petrus unter der Leitung von Vincent Heitzer. Am Abend wartete ein weiteres Schmankerl auf die Besucher: die Klangwelle auf dem Münsterplatz.

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