Bonn-Fest Besucherrekord: Mehr als 300.000 Menschen in der City

BONN · Das "Bonn-Fest" lockte am Wochenende nach Angaben von Karina Kröber vom Veranstalterverein "City-Marketing" deutlich mehr als 300.000 Besucher in die Innenstadt.

Wenn es mitten in der Bonner City einen Autohandel gäbe, würden wahrscheinlich die meisten Männer ihre Liebste mit deutlich mehr Begeisterung beim Einkaufen begleiten. Nur leuchtende Augen sah man jedenfalls bei der männlichen Spezies am Wochenende auf dem Münsterplatz, wo mutige Fahrer im Geländewagen gewagte Kunststückchen vorführten. Doch das war nur ein Publikumsmagnet beim Bonn-Fest, das gestern Abend mit einem mehr als tausend Stimmen starken Laienchor und der "Ode an die Freude" auf dem Marktplatz ausklang.

Ein Wetter wie aus dem Bilderbuch, viele gut gelaunte Leute, ein Vergnügungsprogramm, bei dem Groß und Klein die Qual der Wahl hatte, ein verkaufsoffener Sonntag und Musik ohne Ende: Das "Bonn-Fest" lockte am Wochenende nach Angaben von Karina Kröber vom Veranstalterverein "City-Marketing" deutlich mehr als 300.000 Besucher in die Innenstadt.

"Das ist Rekord", freut sich Kröber. Sie bildet mit Ronald Manderscheid, Geschäftsführer von SinnLeffers, und Günter Udelhofen von Immobilien Udelhofen das neue Vorstandstrio des Marketing-Vereins, dem rund 80 City-Gewerbetreibende angehören.

Kröber ist auch noch aus einem anderen Grund hoch zufrieden mit dem Verlauf: "Wir hatten ja wegen der Veranstaltungen und dem Bühnenprogramm auf dem Münsterplatz mit den üblichen Klagen über Lärm gerechnet. Aber was glauben Sie wohl, nicht eine einzige Beschwerde hat uns von dort erreicht", sagt sie sichtlich erleichtert. Dafür musste am Freitagabend allerdings auf der Bühne am Marktplatz die Lautstärke aufgrund von Anwohnerbeschwerden beim Ordnungsamt gedrosselt werden.

Bonnfest 2014
41 Bilder

Bonnfest 2014

41 Bilder

"Das waren wir aber selbst schuld", räumt die Vorsitzende ein. Denn erstmals hatte das Bonn-Fest bereits am Freitag begonnen, und unter anderem gab es auf dem Marktplatz einen "Dämmerschwoof" mit Tanz. Kröber: "Dort war es proppenvoll und natürlich entsprechend laut. Wir hatten vergessen, vorher den Anwohnern Bescheid zu sagen."

Ein Fehler, der sich nächstes Jahr nicht wiederholen werde, verspricht sie. Und noch eine Panne hätte ihr beinahe eine schlaflose Nacht von Freitag auf Samstag beschert. Die Agentur, die City-Marketing erstmals mit der Durchführung des Bonn-Festes beauftragt hatte, merkte gegen 23 Uhr, dass die Männer des Sicherheitsdienstes, der noch in der Nacht zuvor sämtliche Aufbauten in der Innenstadt gut bewacht hatte, nicht erschienen waren.

Guter Rat war teuer. "Die Polizei und das städtische Ordnungsamt hatten zwar dankenswerter Weise angeboten, häufiger Streife zu fahren. Aber das ersetzt natürlich nicht den Wachschutz", sagt Kröber. Glücklicherweise gelang es über die Kontakte eines Vereinsmitglieds, einen anderen Sicherheitsdienst noch kurzfristig zu engagieren.

Und es gab einiges vor Vandalismus zu schützen: Etwa die in der ganzen Fußgängerzone aufgebauten Marktstände und Infozelte oder das Spieleparadies der Stadtwerke am Marktplatz, wo sich die Kinder nach Herzenslust austoben konnten. In die Herzen der Besucher redete sich Thomas Zimmermann von der Tanzschule Lepehne-Herbst, der das komplette Wochenende auf der Bühne vor dem Alten Rathaus als ehrenamtlicher Moderator mit viel Witz und Charme durch das Programm führte.

"Wow, Bonn hat wirklich viel zu bieten", meinte denn auch die 19-jährige Friederike aus Gevelsberg, die ihr erstes Semester an der Friedrich-Wilhelms-Universität absolviert. Und tanzte mit ihrer Freundin Beate ganz ungeniert mitten auf dem Marktplatzpflaster zur fetzigen Musik von Christian Meringolo und Band.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort