Versuchten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof Ermittler planen neuen Fahndungsaufruf

Bonn · Auch mehr als einen Monat nach dem versuchten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof tappen die Ermittler weiterhin im Dunkeln. Wer sind die Täter? Handelt es sich um radikale Islamisten oder Rechtsextreme? Wurde die Bombe gezündet oder nicht?

Auf diese und weitere Fragen gibt es - wenn überhaupt - nur vage Antworten, die sich vielfach widersprechen. Offiziell gibt es keine neuen Erkenntnisse. Inoffiziell aber gibt es neue Informationen: Wie der General-Anzeiger aus Sicherheitskreisen des Innenministeriums erfuhr, soll es in der kommenden Woche einen neuen Fahndungsaufruf geben, der auf verbessertem Bildmaterial basiert.

Hinweise aus der Bevölkerung gebe es so gut wie keine mehr. Der Fahndungsaufruf soll die letzte Aktion sein, bevor sich der Generalbundesanwalt aus den Ermittlungen wieder zurückzieht, die er wegen Terrorverdachts übernommen hatte.

Bei den Bildern, die dem neuen Fahndungsaufruf zugrunde liegen, handelt es sich nach Informationen des General-Anzeigers um einen anderen, besseren Ausschnitt der Bilder aus der McDonald's-Überwachungskamera, die bereits veröffentlicht wurden.

Wie berichtet, ist auf dem Film ein bärtiger Mann mit einer blauen Tasche zu sehen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um die Tasche handelt, die einen Sprengsatz enthielt und die wenig später an Bahnsteig eins abgestellt worden war.

Ob die Bombe, wie es zunächst hieß, keinen Zünder hatte, oder ob sie, wie später bekannt wurde, gezündet wurde und lediglich ein Konstruktionsfehler die Explosion verhinderte, lässt sich wohl nicht mehr klären. Laut Sicherheitskreisen habe es entweder keinen Zünder gegeben, oder aber er wurde durch die Wucht des Wassers aus dem Wassergewehr zerstört, mit dem die Bombe entschärft wurde.

Wie berichtet, hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen wegen des Verdachts eines radikal-islamistischen Anschlags übernommen. Stets betonten die Beamten aber, dass in alle Richtungen ermittelt werde.

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