Kritik an Amtsleiter von Sportbund und Koalition "Keine Luxussituation bei Bädern"

BEUEL · Der Stadtsportbund Bonn (SBB) kritisiert die Aussage von Martin Herkt, dass Bonn angesichts der aktuellen Besucherzahlen in der Bädern nicht so viele Badestandorte brauche. Das hatte der Bonner Sportamtsleiter im Gespräch mit dem GA gesagt.

 Nicht kostendeckend: Rund 15 000 Euro zahlt die Stadt Bonn pro Tag für den Betrieb der Schwimmbäder, hier das Hardtbergbad. Die Eintrittspreise wurden im vergangenen Jahr deutlich erhöht.

Nicht kostendeckend: Rund 15 000 Euro zahlt die Stadt Bonn pro Tag für den Betrieb der Schwimmbäder, hier das Hardtbergbad. Die Eintrittspreise wurden im vergangenen Jahr deutlich erhöht.

Foto: Roland Kohls

Der SSB habe Verwaltung und Politik immer wieder darauf hingewiesen, dass verkürzte Öffnungszeiten in den Bädern automatisch zu weniger Badegästen und damit zwangsläufig zu geringeren Einnahmen führen würden, so der Vorsitzende Michael Scharf.

Gleichzeitig habe der SSB befürchtet, dass die geringeren Besucherzahlen sofort als Argument benutzt würden, dass die Anzahl der Bäder reduziert werden könnten. Genau das sei jetzt eingetreten. "Wir haben wiederholt die Stadt mit statistischem Zahlenmaterial versorgt. Vor allem im Bereich der Hallenbäder liegt Bonn im Wasserflächenvergleich mit vergleichbar großen Städten in NRW auf einem der letzten Plätze. Aber die Verwaltung redet wider besseren Wissens weiter von einer Luxussituation", so Scharf weiter.

"Beueler Treff" beschäftigt sich heute Abend mit der Bäderfrage

Recht scharf reagiert auch die Koalition auf die Äußerungen Herkts. In einer gemeinsamen Pressemitteilung werfen die Sportfachleute von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP der Verwaltung vor, sich in dieser Bädersaison "kopf- und führungslos" gezeigt zu haben. Die Politik könne für die jetzige Situation nichts: Denn Grundlage für alle Spardiskussionen sei die von der Verwaltung vorgelegte Organisationsuntersuchung gewesen, die die umgesetzten Maßnahmen so vorschlug. "Wenn nun vorgetragen wurde, das 'Sparprojekt ist gescheitert', muss die zugrundeliegende Organisationsuntersuchung als fragwürdig angesehen werden", so die Koalition.

Auch sei die Verweigerungshaltung bei der Beteiligung durch Vereine am Betrieb von Bädern nicht nachvollziehbar. "Gerade dieses Engagement sollte einen hohen Stellenwert haben, da es die Verwaltung entlastet." hjh/es

Um die Bäder in Beuel dreht sich die Diskussion beim Beueler Treff des GA. Am Donnerstagabend, ab 18 Uhr, im Ennertbad, Holtorfer Straße 40, haben Bürger die Möglichkeit, mit Vertretern aus Verwaltung, Politik und Vereinen - darunter auch Bäderamtsleiter Herkt und SSB-Vorsitzender Scharf - über die aktuelle Situation zu diskutieren.

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