Vorschlag des OB abgelehnt Öffnung des Bonner Bürgeramts am Samstag vorerst vom Tisch

Bonn · Der Disput um die Bonner Bürgerdienste scheint vorerst beendet zu sein. Auf einer Teilpersonalversammlung stimmten 140 Mitarbeiter gegen eine Öffnung am Samstag.

Es ist eher unwahrscheinlich, dass vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme die städtischen Bürgerdienste in absehbarer Zeit auch samstags geöffnet haben werden. Einem entsprechenden Vorschlag von OB Ashok Sridharan erteilten die rund 140 Mitarbeiter der Bürgerdienste auf einer Teilpersonalversammlung erst einmal eine Absage.

„Wir haben ohnehin mit 35 Stunden in der Woche schon sehr lange Öffnungszeiten“, meinte Christoph Busch, Personalrat der Stadt Bonn. Das sei mehr als in den meisten anderen Kommunen. Den Hinweis, dass etwa die Siegburger Verwaltung bereits seit Jahren samstags Bürgerdienste anbiete, lässt er nicht gelten. „Dort ist dafür der komplette Mittwoch geschlossen.“

Indes: Ganz versperren wolle man sich dem Thema nicht – wenn die Arbeit an einem Samstag denn auf freiwilliger Basis und gegen eine „attraktive Bezahlung“ erfolge. „Wir werden dazu eine Arbeitsgruppe bilden, die mit dem Oberbürgermeister über die entsprechenden Konditionen verhandeln soll“, erklärte Busch nach der Versammlung. Er berichtete von großem Unmut vieler Mitarbeiter, weil der OB die betroffenen Beschäftigen im Vorfeld „nicht ordentlich“ über seinen Vorschlag unterrichtet habe.

Sridharan hatte, wie berichtet, mit seinem Vorschlag auf aktuelle Schwierigkeiten bei der digitalen Terminvergabe der Bürgerdienste reagiert. So müssen die Bürger derzeit wieder wochenlang warten, bis sie einen Termin etwa für die Beantragung eines Personalausweises oder zur Anmeldung erhalten.

Die Probleme will Busch nicht schönreden. „Wir haben uns deswegen auch selbst Gedanken gemacht, wie wir die unbefriedigende Situation für alle Seiten in den Griff bekommen können.“ Wenig effektiv sei, dass in den Bezirksrathäusern die Bürgerdienste lediglich an vereinzelten Tagen angeboten würden. Busch: „Entweder man bündelt sie wieder im Stadthaus oder, und das finden wir die beste Lösung, man bietet sie wieder mit ausreichendem Personal täglich in den Bezirksrathäusern an.“ Das entzerre die Lage im beengten Wartebereich im Stadthaus. Zudem sei es wesentlich bürgernäher. Ob für mögliche Änderungen die aktuell gültige Dienstvereinbarung erneuert werden muss, könne er nicht sagen. „Vielleicht finden wir auch ohne Änderung eine Lösung. Das geht schneller“, sagte Busch.

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