Jonny, Jakob und Angelo Zwei Bonner und ein Bornheimer bei The Voice of Germany

Bonn · Bei The Voice of Germany konkurrierten am Donnerstagabend drei Musiker aus der Region um den großen Durchbruch. Jakob und Jonny aus Bonn haben es als Duo ins Team Catterfeld geschafft, Angelo aus Bornheim schaffte es nicht in die nächste Runde.

Manche kennen ihn als Inhaber des Frisörsalons "Haarloft" in der Bonner Brüdergasse, Frisuren sind allerdings nicht seine größte Leidenschaft. Dieser Titel ist der Musik vorbehalten. Deswegen hat sich Angelo Walter (36) aus Bornheim bei der Casting-Show "The Voice of Germany" beworben. Sein Ziel? Der Sieg. "Ich glaube, dass jeder, der hier mitmacht, auch ans Ziel möchte", verriet er dem GA. Am Donnerstag war sein erster Auftritt in der Show. Allerdings schaffte es der Bornheimer nicht in die nächste Runde.

Was Musik angeht, ist Angelo kein unbeschriebenes Blatt. Von klein auf hat er Instrumente gespielt: Klavier, Akkordeon, E-Gitarre und Schlagzeug. An die Trommeln wollte er eigentlich von Anfang an, aber sein Vater hat sich gewehrt: "Zu viel Krach", sagte der Bornheimer lachend, "dabei war er selber Schlagzeuger in einer Band." Die ersten Schritte hat der Papa ihm dann schließlich aber doch gezeigt. Mit Anfang 20 fand Angelo dann zum Gesang, auf den er sich mittlerweile ausschließlich konzentriert.

Das Besondere an The Voice: Dort kommt es zunächst nur auf die Stimme an. Bei den Blind Auditions betreten die Musiker die Bühne und versuchen die Juroren für sich zu gewinnen - diese sitzen aber mit dem Rücken zu den Nachwuchstalenten. Allein die Stimme entscheidet über ein Weiterkommen in die nächste Runde. Seit dem 19. Oktober ist die Show mit der siebten Staffel zurück im deutschen Fernsehen. In seinem Freundeskreis ist Angelo nicht der erste Bewerber. 2016 begeisterte sein Kumpel Darius Zander Fernsehdeutschland, ein Jahr zuvor war es Ute Ullrich. "Aller guten Dinge sind drei. Ich dachte, ich vervollständige die Reihe mal", erzählte er.

Er gibt sich bescheiden, doch im Laufe des Gesprächs fallen einige Namen, die andeuten, dass er in der Szene schon einiges erlebt hat. Zusammen mit seiner ehemaligen Band war er mit Jennifer Rostock und den H-Blockx unterwegs, spielte als Vorband für Papa Roach. Er war an der Vorproduktion von Liedern beteiligt, die später von deutschen Interpreten wie Yvonne Catterfeld gesungen wurden. An der Frankfurter Oper spielte er in einem Auftragsmusical für eine Bank mit. Und auch das noch: Der Vocal Coach von Die Toten Hosen-Frontman Campino bildete auch ihn aus.

Hauptberuflich war er oft anderweitig beschäftigt. Eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker hat er absolviert, aber nie in dem Beruf gearbeitet. Anschließend ging es in die Lagerverwaltung. "Ich war auch mal Autoverkäufer", berichtete er belustigt. Seit mittlerweile acht Jahren betreibt er seinen Frisörsalon, den er aus dem Nichts aufgebaut habe. "Und parallel bin ich im Musikgeschäft rumgetingelt. Irgendwann musste ich mich immer entscheiden. Wenn mir jemand die Pistole auf die Brust gesetzt hat, hat immer die Musik gewonnen."

Eigentlich sei es ihm aber unangenehm, über große Namen zu reden. Auf keinen Fall wolle er "großkotzig" wirken. Zu schätzen wisse er die Zeit als Vollzeitmusiker dennoch: "Ich habe viel mitmachen dürfen. Da steckt viel Schweiß und harte Arbeit drin. Es gab schöne Momente und ich habe meine Idole kennengelernt." Wie seine Band hieß, wollte er allerdings nicht verraten. Mit diesem Kapitel habe er abgeschlossen sagte er bestimmt, aber nicht verbittert.

Eine kleine Kostprobe von Angelo gibt es auf Instagram:

In seiner Blind Audition singt Angelo "Love hurts" von Incubus. "Ich bin das Kind des Rocks", sagte er schmunzelnd. "Irgendwo hat die Band mich geprägt." Doch die Wahl hat auch eine noch persönlichere Note. "Love hurts/ But sometimes it's a good hurt/ And it feels like I'm alive", heißt es im Refrain. Er verbindet den auch Song mit seinem verstorbenen besten Freund. "Man sollte das Leben genießen", schlussfolgerte er.

Ein Duo namens TwoJ: Jonny und Jakob aus Bonn

Jakob Ude (18) und Jonny Mahoro (18) aus Bonn haben einen Traum: professionelle Sänger werden. Der Erfüllung könnten sie bald ein ganzes Stück näher kommen. Die beiden sind ebenfalls bei der neuen Staffel von The Voice of Germany dabei. Zuletzt gaben sie auf Facebook bekannt, dass sie Teil der neuen Staffel sein werden. Am Abend schafften es die beiden Bonner in das Team von Yvonne Catterfeld.

Vor kurzem waren die Jungs auf großer Promo-Tour und der Spaß war ihnen deutlich anzumerken. "Wir sind wie Brüder. Wir zanken uns, wir ärgern uns auch manchmal bis zum Erbrechen, aber wir haben uns eigentlich, unterm Strich, immer lieb", erzählte Jonny in einem Vorstellungsvideo, dass die The Voice of Germany-Sender ProSieben und SAT.1 zusammengestellt haben.

Freundschaft auf den ersten Blick

Kennengelernt haben die beiden sich im Kinderchor der evangelischen Friedenskirchengemeinde in Kessenich, erzählte Jakob dem GA. Schon mit drei Jahren trat er bei, Jonny folgte mit sechs Jahren. "Das war so ein Schicksalsding", sagte Jakob über ihre Begegnung. Als dann im Frühjahr 2014 ihre Chorleiterin Katharina Wulzinger die Gemeinde verließ, beschlossen sie, dass das noch nicht alles gewesen sein konnte.

"Also haben wir zu zweit einfach mal die Straße ausgetestet", sagte Jakob. Aus dem Test wurde mehr: Seit etwa drei Jahren verschönern sie die Bonner Innenstadt als Straßenmusiker mit zwei geübten Stimmen und einer Akustikgitarre im Gepäck. "Zuletzt aber deutlich weniger, weil wir einfach zeitlich sehr eingespannt waren." Kein Wunder, haben doch beide dieses Jahr ihr Abitur gemacht, Jonny auf dem Friedrich-Ebert-Gymnasium, Jakob auf dem Amos-Comenius-Gymnasium.

"Jetzt wollen wir den nächsten Schritt wagen", erklärte Jakob. "Das ist unser Traum. Wir wollen unbedingt Sänger werden", ergänzte Jonny. The Voice of Germany kam da wie gerufen, der Zeitpunkt passte perfekt in die Zeit nach dem Abi. "Das ist eine Riesenchance für uns", meinte Jonny. "The Voice of Germany ist eine Marke für sich, vom Niveau ist hier alles sehr hoch." Mit der hier gesammelten Erfahrung, hoffen sie, den Grundstein für ihre Musikerkarriere legen zu können.

Bald auch mit eigenen Songs

Die beiden gibt es übrigens nur im Doppelpack: "Wir ergänzen uns so gut, was der eine nicht kann, kann der andere", meinte Jakob und Jonny stimmte zu: "Zwei verschiedene Stile und Charaktere, damit können wir eine ganze Bandbreite abdecken."

Das Vorstellungsvideo enthält außerdem eine Kostprobe ihres Könnens in Form eines Ausschnitts ihrer Audition: Let It Be Me von den Everly Brothers ist mit 57 Jahren zwar deutlich älter als die beiden, trotzdem erinnert der Song die beiden an ihre Freundschaft. "Es könnte keinen besseren geben", meinte Jakob.

Singer/Songwriter-Musik à la Ed Sheeran sei genau ihr Style. Die ersten eigenen Songs sind auch schon in Arbeit, verriet Jakob. "Wir sind aber noch nicht bereit, damit an die Öffentlichkeit zu gehen." Jonny erklärte: "Jeder, der Musik schreibt, kennt es, dass man nie ganz fertig, nie ganz zufrieden ist." "Aber der Moment wird kommen", versprach Jakob.

Mehr von Jonny und Jakob hält die Facebook-Seite "TwoJ" bereit. So könnte es in der Show dann bald öfter klingen:

Wie es mit Jonny, Jakob und Angelo weiter geht, erfahren Fans und solche, die es noch werden wollen, immer donnerstags um 20.15 Uhr auf ProSieben und sonntags zur gleichen Zeit auf SAT.1.

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