Modernisierung der Badtechnik gefordert Zu viel Chlor in Bonns Hallenbädern

Bonn · Chlor gehört zu einem Schwimmbad wie Bademeister und glatte Fliesen auch. Doch zu viel Chlor ist bekanntlich ungesund. In Bonner Bädern sollen Grenzwerte überschritten werden.

Überhöht, aber nicht gesundheitsgefährdend waren in der Vergangenheit „häufiger“ die Werte in den Bonner Hallenbädern. Das hat die Stadtverwaltung jetzt auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion mitgeteilt. Die wiederum fordert Konsequenzen – konkret in Form einer beschleunigten Sanierung von Hardtbergbad und Beueler Bütt.

„Die Konzentration von gebundenem Chlor liegt in der Regel geringfügig unter dem Grenzwert von 0,2 Milligramm pro Liter. In der Vergangenheit kam es häufiger zu nicht gesundheitsgefährdenden Grenzüberschreitungen“, so die Verwaltung im Sportausschuss.

Sanierung von Hardtbergbad und Beueler Bütt forcieren

Bei näherem Hinsehen, sagt Tobias Haßdenteufel, Sportpolitischer Sprecher der Linken, zeige sich, dass Grenzwertüberschreitungen „eher die Regel als die Ausnahme sind“. Nicht nur in der Bausubstanz, sondern auch in der veralteten Badtechnik räche sich auf diese Weise der Sanierungsstau der Bonner Hallenbäder.

Überdies sorgten die Schließung von Kurfürstenbad und Beueler Bütt für mehr Besucher in den übrig gebliebenen Hallenbädern, die dann wiederum eine verstärkte Chlorung des Wassers nötig machen können. Haßdenteufel: „Das Desinfektionsmittel Chlor ist aber in Schwimmbädern gesundheitlich nicht völlig unbedenklich und steht schon seit längerem in Verdacht, in der Verbindung als Trichloramin Asthmaerkrankungen insbesondere bei Kleinkindern zu befördern.“

Aus Sicht der Linksfraktion ist dies ein Grund mehr dafür, die Sanierung von Hardtbergbad und Beueler Bütt zu forcieren und dabei besonders die Modernisierung der Badtechnik voranzutreiben. Denn es existierten mittlerweile Filterungsmöglichkeiten, die in der Anschaffung zwar teurer sind, den Einsatz von Chlor aber erheblich reduzieren können und auch im Betrieb ressourcenschonender und effizienter sind.

Unabhängig vom Ausgang des anstehenden Bürgerentscheids müsse die Stadt bei Sanierung alter oder dem Bau neuer Bäder dafür sorgen, dass die erforderliche Technik zum Einsatz kommt, um mögliche Gesundheitsrisiken auszuschließen.

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