20. Bonner Wirtschaftsgespräche Zahl der Beschäftigten in Bonn um 4000 gestiegen

Bonn · Oberbürgermeister Ashok Sridharan spricht bei den Wirtschaftsgesprächen von einer Stadt im Wachstum. Die Unternehmer betonen bei der Veranstaltung die Bedeutung von Bauland.

Das Daumendrücken hat genützt: Die kräftigen Regenschauer vom Vortag blieben den Organisatoren der 20. Wirtschaftsgespräche am Dienstagnachmittag erspart. Gastgeber Oberbürgermeister Ashok Sridharan und die städtische Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe konnten die Gäste auf der Bühne vor der Oper trockenen Fußes begrüßen.

Rund 1200 Vertreter aus Wirtschaft, Handel, Politik und Kultur waren gekommen, um Gespräche zu führen, neue Kontakte zu knüpfen, zu essen und trinken, was Sponsoren aufgefahren hatten, und sich bei Ausschnitten aus dem neuen Programm des GOP-Varietés zu amüsieren. Unter den Gästen: Vize-Ministerpräsident des Landes NRW, Joachim Stamp (FDP), Ulrich Kelber (SPD), Staatssekretär im Bundesjustizministerium, CDU-Bundestagsabgeordnete Claudia Lücking-Michel, EU-Vizepräsident Alexander Graf von Lambsdorff (FDP) und Landrat Sebastian Schuster.

"Wachstum für Bonn"

„Wachstum für Bonn“ lautete dieses Mal das Motto der Wirtschaftsgespräche, die zum sechsten Mal rund um die Oper stattfanden, wofür der OB Generalintendant Bernhard Helmich seinen Dank aussprach. „Dieses Wachstum erkennen Sie bereits im Stadtbild. Es drehen sich die Kräne! Die ungeliebte Südüberbauung auf dem Bahnhofsvorplatz ist endlich beseitigt. Dort und im Norden des Bahnhofsvorplatzes werden neue Gastronomie- und Handelsflächen, Büros und ein Hotel entstehen“, sagte Sridharan. Dass der Wirtschaftsstandort Bonn auch sonst derzeit gut aufgestellt ist, machte der OB anhand von Zahlen deutlich: So sei die Zahl der Beschäftigten im vorigen Jahr um gut 4 000 Personen gestiegen.

20. Bonner Wirtschaftsgespräche
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Auch Bonn als IT-Standort wachse weiter: „Diese Stärke wollen wir weiter ausbauen“. Der OB nannte unter anderem den Digital Hub, den die Stadt Bonn ideell und finanziell unterstützt und der maßgeblich von der IHK Bonn/Rhein-Sieg vorangetrieben wurde. Bonn entwickele sich zudem sehr gut als Konferenzstandort, sagte Sridharan und verwies auf den Weltklimagipfel im November, der mit bis zu 20 000 Teilnehmern die bislang größte UN-Konferenz in Bonn sein wird.

"Wir brauchen unbedingt mehr Wohnraum"

Und was erwartet die Wirtschaft, um die es bei der Veranstaltung ja in erster Linie geht, von der Stadt Bonn in Zukunft? „Wir brauchen unbedingt mehr Wohnraum. Und die Erreichbarkeit der Stadt muss erhalten und verbessert werden“, sagte IHK-Präsident Stefan Hagen. Wenn Menschen dort wohnten, wo sie arbeiteten, trage dies erheblich zur Reduzierung des Verkehrs bei. Axel Dreses hat schon einige Bauprojekte von Bonner Firmen betreut, die sich innerhalb der Stadtgrenzen nicht vergrößern konnten, weil die Stadt kein Baugelände auswies. „Die wären gern hiergeblieben“, erzählte Dreses, der die Niederlassung des Baunternehmens Goldbeck in Frechen leitet. Ein prominenter Kunde: Haribo.

Jörg Rossen von Creditreform wünschte sich daher, dass die Bundesstadt und der Rhein-Sieg-Kreis wirklich miteinander kooperieren. In anderen Regionen Deutschlands sei man bei der Vernetzung mit den Umlandgemeinden schon viel weiter. Über die Wirtschaftsgespräche sagte er: „Wir reden dauernd über Digitalisierung. Das hier ist die Gelegenheit, dass wir wieder miteinander reden.“

Dass ihm das Vernetzen richtig Spaß macht, merkte man auch Holger Schwan an. Der Chef vom Messebauer Projektservice fiel auf die Frage, was er sich denn für Veränderungen wünschen würde, spontan ein: „Macht aus dem Viktoriakarree eine Markthalle.“ Schwan schwebt ein überdachter Treffpunkt wie in südlichen Städten vor. „Das wär' doch hipp!“

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