GA-Herbstbarometer Wirtschaft top, Verkehr Flop

Bonn/Region · Die Leser des General-Anzeigers sehen die Zukunft ihrer Region in der Mehrzahl optimistisch. Auf einer Skala von - 5 (negativ) bis + 5 (positiv) geben sie Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Ahrweiler im Durchschnitt eine 2. Das ist eines der Ergebnisse einer großen GA-Meinungsumfrage, an der sich 3010 Frauen und Männer beteiligt haben.

GA-Herbstbarometer: Wirtschaft top, Verkehr Flop
Foto: GA

Das Herbstbarometer liefert spannende Resultate zum Lebensgefühl der Menschen in der Region. Der General-Anzeiger wird alle Umfrageergebnisse im Verlauf der kommenden Woche präsentieren. Heute geht es um die Frage, welche Erwartungen die Teilnehmer mit Blick auf die Zukunft haben.

Ein knappes Drittel (29,7 Prozent) sieht die Zukunftschancen der Region sehr optimistisch (+4 und +5). Auffällig ist, dass diese Zuversicht in der Altersgruppe über 65 Jahre mit 34,6 Prozent besonders ausgeprägt ist.

Die Bonner aller Altersgruppen sind skeptischer als die Menschen in den Landkreisen: Nur 27,1 Prozent vergeben hier die Top-Wertungen +4 und +5, während es im Rhein-Sieg-Kreis und an der Ahr 34 sowie in Neuwied 31 Prozent sind. Eher pessimistisch beurteilen 17 Prozent der Befragten die Zukunft der Region (-5 bis -1). Besonders gilt das für die Altersgruppe bis 30 Jahre (22,2 Prozent). Und: In Bonn ist der Anteil der Pessimisten mit 20,2 Prozent deutlich höher als im Umland – in Bad Godesberg liegt er sogar bei 29,1 Prozent.

Der GA wollte auch wissen, welche Zukunftsaspekte die Teilnehmer positiv oder negativ beurteilen. Am besten schneidet dabei die Wirtschaft ab. Hier erwarten 54,3 Prozent eine gute Entwicklung, wobei die Männer mit 59 Prozent etwas optimistischer sind als die Frauen (50,3 Prozent). Die Bonner sind auch hier mit 53,6 Prozent etwas skeptischer als die Befragten im Rhein-Sieg-Kreis (57,3 Prozent) und an der Ahr (54,9 Prozent). Unter allen Teilnehmern erwarten 11,7 Prozent eine negative Entwicklung der Wirtschaft; 27,6 Prozent sehen sie weder positiv noch negativ. „Weiß nicht“ antworten 6.4 Prozent.

Eher positiv kommt auch der Tourismus weg: 48,1 Prozent glauben hier an eine gute Zukunft, wobei man im Kreis Ahrweiler mit 64,9 Prozent besonders zuversichtlich ist. In der Wissenschaft und beim Thema Lebensqualität erwarten jeweils 44,7 Prozent eine positive Entwicklung – in der Altersgruppe über 65 Jahren sind es sogar 54,5 Prozent. Dass sich der UN-Standort Bonn und die Region auch in Sachen Internationalität gut weiterentwickeln, denken 44,5 Prozent.

Die Umfrage zeigt jedoch auch, worüber sich die Menschen Sorgen machen. Ganz oben: der angespannte Wohnungsmarkt. 64,7 Prozent erwarten eher eine Verschlechterung. Da die Angebotslücke in Bonn schon heute besonders groß ist, sind in der Bundesstadt sogar 72,5 Prozent skeptisch (zum Vergleich: 43,3 Prozent im Kreis Ahrweiler). Unter allen Befragten erwartet die Altersgruppe der bis 30-Jährigen mit 83,4 Prozent eine negative Entwicklung in der Wohnraumversorgung.

Kritisch sieht die staugeplagte Region ebenso den Verkehr. 62,2 Prozent erwarten zunehmende Probleme – was unter anderem wegen der geplanten jahrelangen Arbeiten an der A 565 und der Nordbrücke nachvollziehbar ist. Die Männer sind hier mit 64,4 Prozent etwas skeptischer als die Frauen (59,9 Prozent).

Dritter Bereich, der bei der kritischen Beurteilung heraussticht: die Sicherheit. Unter allen Befragten erwarten 52,9 Prozent eine negative Entwicklung, wobei wiederum die Männer mit 54,1 Prozent pessimistischer sind als die Frauen (51,2 Prozent). Die gewachsene Terrorgefahr dürfte dabei eine Rolle spielen, aber gewiss auch die Kriminalität vor Ort. Denn die Bonner (56,9 Prozent) fühlen sich offenbar deutlich unsicherer als die Menschen im Rhein-Sieg-Kreis (48,3 Prozent) und an der Ahr (42,9 Prozent). Am größten ist die Verunsicherung in Bad Godesberg, wo 66,9 Prozent der Umfrageteilnehmer eine negative Entwicklung erwarten.

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