Straßenbenennung in Neubaugebiet Wird "der" Hölder in Röttgen weiblich?
RÖTTGEN · Mächtig Betrieb ist im künftigen Baugebiet Am Hölder, wo die Erschließung auf vollen Touren läuft. Es geht um Kanalbau, um Trassen für Strom, Gas, Wasser. Und um die künftigen Straßen. Die Hauptzufahrt des Baugebiets ist bereits an den Kreisel am Ortseingang angeschlossen, aber noch abgesperrt.
Jetzt bereitet die Stadt Bonn die Benennung der neuen Straßen im Baugebiet vor, von denen es acht gibt. Weil eine davon die Verlängerung der Straße Kurfürstenplatz ist, müssen demnächst sieben neue Namen vergeben werden.
Dabei ist, so die Stadt in einer Mitteilung an die Bezirksvertretung Bonn, die aktualisierte Straßenbenennungsliste zu berücksichtigen, "und zwar in der Reihenfolge, dass weibliche Persönlichkeiten gegenüber männlichen und solche mit Bonn-Bezug gegenüber denen ohne Bonn-Bezug zu bevorzugen sind", heißt es da.
Nach Angaben der Stadt kommen noch folgende Politikerinnen in Betracht: Hedwig Dransfeld, Marie-Elisabeth Lüders, Susanne Miller, Frieda Nadig, Elisabeth Schwarzhaupt, Hildegard Wegscheider-Ziegler und Helene Wessel. Doch wird "der" Hölder wirklich weiblich? Das letzte Wort und damit die Beschlusskompetenz hat die Bezirksvertretung Bonn. Die Stadt kündigte an, dass sie im Benennungsverfahren mit dem Festausschuss Röttgen-Ückesdorf Kontakt aufnehmen werde, damit dieser Stellung nehmen kann. Und FDP-Ratsherr Joachim Stamp kündigte schon mal an, dass es Alternativvorschläge geben werde. Denn er favorisiert Namen aus der Röttgener Ortsgeschichte, "mit denen die Leute auch etwas anfangen können".
Eine künftige Anwohnerin hatte eine andere Idee: Sie schlägt vor, die Namen Lavendel-, Jasmin- oder Oleanderweg für die Straßen zu vergeben bzw. Blumensorten oder allgemein naturbezogene Namen. Die Stadt weist aber darauf hin, dass es im Stadtgebiet Bonn bereits sehr viele solcher Straßennamen gebe. Wenn alles planmäßig läuft, wird die Erschließung im Frühjahr 2014 beendet sein. Danach werden die Neubauten entstehen. Geplant ist hier der Bau von rund 280 neuen Wohnungen.
