Personalrat schlägt Alarm Wirbel um Ratten in Bonner Feuerwache

Bonn · Ratten auf dem Betriebsgelände der Berufsfeuerwehr in Bonn sorgen derzeit für Unruhe. Der Personalrat der Stadt sieht das Problem so massiv, dass der Vorsitzende bereits die Arbeitssicherheit eingeschaltet hat.

Der Personalrat der Stadt Bonn spricht von einem Rattenproblem. Die Stadt selbst und der städtische Entsorger Bonnorange, der die Nager verstärkt anlocken soll, winken dagegen ab. Bonnorange spricht sogar von einer Fehlinformation. Der Personalrat hat allerdings bereits die Stabstelle für Arbeitssicherheit eingeschaltet, wie der Vorsitzende auf Anfrage des General-Anzeigers am Freitag bestätigte.

Es geht um das Betriebsgelände am Lievelingsweg, wo nicht nur Bonnorange seinen Sitz hat, sondern auch die Berufsfeuerwehr, der städtische Bauhof und die Kanal- und Bachunterhaltung untergebracht sind. Ratten seien nicht nur auf dem Gelände, sondern auch schon in der Waschhalle der Feuerwehr gesichtet worden, so der Vorsitzende des Personalrats Christoph Busch. Da müsse etwas geschehen. „Schließlich übertragen die Tiere Krankheiten.“

Hintergrund des Problems sei die „veränderte Praxis bei Bonnorange, Müll umzukippen“. Busch erklärt: Der Müll bleibe zwischenzeitlich auf dem Gelände und werde nicht direkt weggefahren. Das ziehe die Tiere an. Das Problem bestehe schon etwas länger. „Eine Rückmeldung von der Stadt haben wir noch nicht“, so Busch. Werde die Stadt allerdings nichts unternehmen, will der Personalrat weitere Schritte einleiten. Die Stadt erklärt auf Nachfrage, dass es keine Rattenplage gebe. „Aus unserer Sicht ist die Lage nicht problematisch“, teilt eine Sprecherin mit. Es gebe derzeit keinen Handlungsbedarf. „Aber wir haben die Lage im Auge.“ Außerdem habe Bonnorange auch schon Maßnahmen ergriffen. Erste Hinweise auf die Tiere habe es laut Stadt im Dezember gegeben.

Bekämpfung kostet jedes Jahr 25.000 Euro

Bonnorange betont, dass es völlig normal sei, dass dort, wo mit Müll gearbeitet werde, auch vereinzelt Ratten auftauchten. Der städtische Entsorger gibt aber auch an, aufgrund der Schädlingssituation „Verfahren umgestellt“ zu haben seit Anfang November und Container nun taggleich zu den Entsorgungsanlagen zu fahren. Bonnorange werde von Schädlingsbekämpfern betreut. Generell sei die Schädlingspopulation durch den heißen Sommer und die trockenen Abwasserkanäle mit einem vermehrten Futterangebot angestiegen. Das betreffe allerdings alle Städte, so der Entsorger.

Der Grund, dass Müll zwischenzeitlich gelagert werden muss, hat laut Entsorger finanzielle Gründe: Erst ab dem Transport einer bestimmten Menge sei eine Fahrt wirtschaftlich. Damit sollen zusätzliche Gebühren für die Bonner vermieden werden.

Erst im Sommer wurde eine Mäuseplage im Stadthaus bekannt. Da passiere allerdings derzeit etwas, so der Personalrat. Der Rattenbefall in Bonn generell ist laut Stadt in den letzten Jahren konstant geblieben. Die Stadt gibt zur Bekämpfung jedes Jahr rund 25.000 Euro aus.

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