Stiftsherren-Edition 2017 Winzer spenden für das Bonner Münster

Bonn · Ein spezieller Wein kommt dem Bonner Münster zugute. Ein Teil des Verkaufserlöses der Stiftsherren-Edition 2017 fließt in die Sanierung und Restaurierung der Kunstschätze.

Die Bauarbeiter sind noch nicht in das seit Juli geschlossene Bonner Münster eingezogen. Trotzdem herrscht in der Basilika reges Treiben: Denn derzeit haben die Restauratoren das Sagen. Stück für Stück werden die Heiligenfiguren und andere Kunstschätze des Münsters wie Altäre, Reliquiare und Andachtsgegenstände aus mehr als acht Jahrhunderten entstaubt, begutachtet und dokumentiert.

Die Restauratoren nehmen dabei die Gegenstände genau unter die Lupe und geben bei Schäden entsprechende Empfehlungen hinsichtlich einer Restaurierung, berichtete Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher am Mittwochabend einer illustren Gästeschar im Stiftsgebäude am Münster. Der Anlass: Die Präsentation der neuen Weine der Stiftsherren-Edition des Weinguts Brogsitter, die ab sofort erhältlich sind und mit deren Kauf man einen Beitrag zur Unterstützung des rund 20 Millionen Euro teuren Sanierungsprojektes leisten kann.

Ein besonderer Tropfen dieser Edition ist das „Kapitellchen“, das das Winzerehepaar Iris und Hans-Joachim Brogsitter seit vielen Jahren eigens für die Stiftsherren-Edition des Münsters herstellt. Sie waren an dem Abend ebenso zu Gast wie die Vorstandsmitglieder der Münsterstiftung und des Münsterbauvereins, Ludwig Klassen (Vorsitzender) und Karl-Wilhelm Starke, der Weinkabarettist Ingo Konrads sowie Caro Maurer.

Die Bonner Journalistin, die unter anderem für den GA tätig ist, war die erste Frau aus einem deutschsprachigen Land, die den begehrten Titel „Master of Wine“ tragen darf. Mit ihren ausgezeichneten Weinkenntnissen sorgte sie selbst beim Expertenpaar Brogsitter für Staunen. Ihr Urteil zum Kapitellchen, in diesem Jahr ein Spätburgunder von der Ahr: „Der Frühburgunder aus dem Walporzheimer Pfaffenberg ist noch jung, aber schon ein sehr offenherziger Wein, der großzügig mit seiner Pflaumenfrucht und den Schokoladennoten umgeht.“

Jedes Jahr kommt ein anderes Motiv auf das Flaschenetikett des Kapitellchen, das Darstellungen auf den 39 fast 900 Jahre alten Kapitellen des Kreuzgangs des Münsters zeigt. Dieses Mal ziert das Flaschenetikett ein „Palmetten-Kapitell“. Die Palmette war Schumacher zufolge bereits in der babylonischen Kunst gebräuchlich und erinnert an ein Blatt einer Fächerpalme. Schumacher verwies darauf, dass zu den Schätzen der Basilika auch ein Altar gehört, der dem Heiligen Urban gewidmet sei, „dem Patron der Winzer“.

Er erinnere an das Cassius-Stift am Münster, welches im Mittelalter eines der bedeutendsten Stifte im Rheinland war mit Weinbergen u.a. an der Ahr. Inwieweit dieser Altar und andere Kunstschätze restauriert werden müssen, wird man sehen. Die Statue des Heiligen Antonius, das hat Schumacher gesehen, hat jedenfalls einen Riss am Kopf, der „geheilt“ werden muss.

Das Kapitellchen (12,95 Euro ) und andere Weine der Edition 2017 sind im Münsterladen, Gerhard-von-Are-Straße 1, sowie bei Brogsitters Vinothek in der Grafschaft, Max-Plank-Straße 1, erhältlich. Pro Flasche fließen 1,50 Euro an das Münster. Weitere Infos: www.muenster-laden.de und www.brogsitter.de.

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