Auf dem Südfriedhof Wildschweine pflügen wieder Gräber um

DOTTENDORF · Auf dem Südfriedhof wüten wieder die Wildschweine, an mehreren Stellen sind Wiesen durchpflügt. Auch Gräber sind wieder betroffen.

Dabei ist erst vor wenigen Wochen entlang der Servatiusstraße ein neuer Gitterzaun errichtet worden, damit es nicht mehr zu solchen Schäden kommt.

Friedhofsbesucherin Karin Hartmann hat sich nun in einem offenen Brief an die Stadt gewandt. Darin kritisiert sie, dass das Hauptportal abends öfter offenstehe. Dieser Eingang sei allerdings nicht das Problem, "da die Schweine nicht von dort kommen", teilte die Stadt mit. Schlupflöcher gibt es wohl noch über die Straße In der Raste, wo Grünabfälle lagern und dichte Büsche genügend Verstecke bieten. Dort ist mittlerweile ein Elektrozaun errichtet worden. Mancher vermutet gar, dass die Tiere so schlau sind und über Bänke steigen, um Absperrungen zu überwinden.

Ansonsten wird in Bonn nur der Alte Friedhof nachts abgeschlossen. Am Südfriedhof werden die Besucher gebeten, die Tore immer zu schließen. Dabei hilft meist ein Federmechanismus.

Eine zerwühlte Wiese hat Karin Hartmann auch entlang des Baches am Fußweg zwischen Frankengraben und Servatiusstraße gefunden. Bei Abendspaziergängen habe sie die Wildschweine - ihrer Meinung nach eine Bache mit ihren Jungen - oft gesehen und gehört. Sie denkt, dass dies für Spaziergänger und spielende Kinder nicht ganz ungefährlich sei und schlägt eine Treiberei Richtung Wald ohne Waffeneinsatz vor.

"Hier stört mich das eigentlich nicht, aber auf dem Friedhof schon sehr", sagte gestern eine Passantin, die sich die Schäden ansah. "Die Natur regeneriert sich wieder." Die Hunde würden dort ja auch genügend Dreck machen. Allerdings: Unterm Strich gebe es zu viele Wildschweine.

Die Tiere dürften es am Südfriedhof bald schwer haben, noch ein Schlupfloch zu finden. Denn nach Angaben der Verwaltung läuft die Ausschreibung, die Anlage komplett zu umzäunen.

Die Wildschweine kommen aus dem Kottenforst ins besiedelte Gebiet, um dort nach Futter zu suchen. Das Überqueren der Hauptstraßen - bis zum Südfriedhof sind es immerhin zwei Stück - stellt für sie dabei kein Hindernis dar.

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