Abschluss des Bonner Stadtpatronefestes Wegen Sanierung bleibt die Gruft länger geschlossen

BONN · Die Pilger müssen im kommenden Jahr ausweichen, weil das Bonner Münster nicht genutzt werden kann. Wie das Fest während der Generalsanierung abläuft, steht noch nicht fest.

Gruft und Schrein der Bonner Stadtpatrone waren in den vergangenen Tagen Ziel Tausender Pilger. Wo die Bonner Katholiken im kommenden Jahr das Fest zu Ehren von Cassius und Florentius feiern, ist noch ungewiss. Das Bonner Münster steht kurz vor einer Generalsanierung.

Dementsprechend emotional war für etliche Gläubige am Dienstagabend die feierliche Messe zum Abschluss des Festes. Zum letzten Mal vor der großen Sanierung wurde die fast 1000 Jahre alte Gruft über den noch viel älteren Gräbern der Bonner Stadtpatrone geschlossen. Sie ist nur während der Festdekade geöffnet.

Zum Ende der feierlichen Abschlussmesse lud Stadtdechant Wilfried Schumacher zu einem Augenblick der Stille ein, die 2400 Kilo schwere Stadtpatrone-Glocke läutete. Danach zog die Gemeinde mit brennenden Kerzen hinter den Reliquienbüsten durch die Basilika, bevor die Reliquiare wieder im Hochchor verschlossen wurden.

Stadtpatronefest in Bonn
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Stadtpatronefest in Bonn

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In der Krypta wurde nach einem Gebet für die Stadt die Gruft feierlich verschlossen. Zum ersten Mal in seiner Amtszeit konnte Schumacher dabei nicht das nächste Fest ankündigen. Er blicke mit gemischten Gefühlen auf das letzte Stadtpatronefest vor einer langen Pause zurück, so Schumacher. Das Positive: "Wir haben bewusste Zeichen der Ökumene gesetzt, weil Cassius und Florentius 'Heilige der ungeteilten Christenheit' sind." Am Eröffnungsgottesdienst nahmen Vertreter der rumänisch orthodoxen Gemeinde teil, der evangelische Superintendent feierte mit Schumacher einen Gottesdienst für die Patrone von heute, Kopten waren bei Katholiken zu Gast und es gab ein Gebet in der griechisch-orthodoxen Kathedrale.

In welchem Rahmen das Fest in den nächsten Jahren stattfinde, stehe noch nicht fest, teilte das Stadtdekanat mit. Als sicher gilt aber, dass das Münster nicht genutzt werden kann und die Gruft daher geschlossen bleiben muss. "Wir hoffen sehr, dass wir im nächsten Jahr um diese Zeit bereits mit der Generalsanierung unseres Münsters begonnen haben, sodass wir unserer Stadtpatrone an anderer Stelle gedenken müssen", sagte Schumacher.

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