Rücksichtnahme ist Pflicht Was ist bei einer Hochzeit erlaubt und was nicht?

Bonn · Schreckschüsse aus dem Auto-Korso abfeuern, weil man sich freut? Nicht nur für viele Anwohner geht das zu weit. Auch offiziell gibt es ein paar Regeln, die neben der allgemeinen Rücksichtnahme trotz aller Feierlichkeit beachtet werden sollten.

Spätestens seit dem Hochzeitskorso durch die Bonner Stadt, bei dem Schüsse abgegeben wurden (der GA berichtete), stellt sich die Frage: Was ist bei Hochzeiten erlaubt? Welcher Ausdruck der Freude liegt noch im Rahmen und wovon sollte man besser die Finger lassen? Wir sind der Frage nachgegangen und haben bei Polizei und Stadt nachgefragt, damit der schönste Tag im Leben nicht mit einer Strafanzeige endet.

Feuerwerk

Abgesehen von Silvester und Neujahr wird laut dem Standesamt Bonn eine Sondergenehmigung benötigt, um ein Feuerwerk zu veranstalten. Möchte man bei seiner Hochzeit nicht auf ein Feuerwerk verzichten, muss man sich von der Abteilung der Ordnungs-, Markt- und Gewerbeangelegenheiten eine Genehmigung beantragen. Diese muss durch das Ordnungsamt geprüft werden, die das Feuerwerk im Anschluss genehmigen kann. Wer diesen bürokratischen Weg nicht gehen will, sollte sich eine andere Möglichkeit suchen, seine Freude auszudrücken.

Hochzeitstauben

Weiße Tauben steigen auf - ein Bild das Viele aus romantischen Filmen kennen und daher gerne bei ihrer eigenen Hochzeit mit einbauen möchten. Dabei gilt lediglich zu beachten, dass man Tauben bestellt, die wieder zu dem Schlag des Züchters zurück finden. Ist dies nicht der Fall bleiben die "Hochzeitstauben" in der Stadt, wo ihre Überlebenschancen gering sind.

Autokorso

Laut Standesamt gibt es eigentlich keine genehmigten Autokorsos. Der Grund dafür ist einfach: Die wenigsten Hochzeitsgäste kümmern sich vorher um die entsprechende Genehmigung. Diese muss zuvor von der Straßenverkehrsbehörde erteilt werden, zudem erfordert ein Autokorso eine spezielle Versicherung.

Diese Versicherung ist notwendig, da Teilnehmer das Haftungsrisiko selbst tragen und die Stadt somit von jeglichen Ansprüchen befreit ist. Trotz dieser Hindernisse werden auch nicht genehmigte Autokorsos von der Polizei meist geduldet. Solange sie keine Verkehrsteilnehmer gefährden und den Straßenverkehr nicht beeinträchtigen. Auch das laute Hupen einer Hochzeitsgesellschaft wird meistens geduldet.

Prinzipiell ist das Benutzen der Hupen in einer Situation, in der das nicht durch den Verkehr gefordert ist, eine Ordnungswidrigkeit. Als Ausdruck der Freude, wird es jedoch häufig eingesetzt. Auch hier gilt, solange Rücksicht auf die restlichen Verkehrsteilnehmer genommen wird, kann darüber hinweg gesehen werden. Der Pressesprecher der Bonner Polizei, Michael Beyer, betonte, dass es einen Autokorso mit Schuss-Abgabe allerdings noch nicht gegeben hätte. Dieser Einzelfall wäre bisher einmalig und nicht zur Nachahmung empfohlen.

Reis werfen

In städtischen Gebäuden ist es nicht gerne gesehen, wenn Reis geworfen wird. Auch hier gilt, man sollte vielleicht darauf verzichten. Ursprünglich war der Brauch Reis über das Brautpaar zu werfen, dazu gedacht, dem Brautpaar eine fruchtbare Ehe zu wünschen. Als schöne Alternative zum Werfen von Lebensmitteln bietet sich beispielsweise an, das Brautpaar mit Seifenblasen oder Konfetti zu empfangen.

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