Einschränkungen im Bahn- und Straßenverkehr Was Bonner zur Klimakonferenz wissen müssen

Bonn · Während der Klimakonferenz soll der Stadtverkehr weitgehend rollen. Nur ein Tag bereitet Sorge: der 11.11. Alle Änderungen im Bahn- und Straßenverkehr im Überblick.

Die Verantwortlichen in Bonn sehen sich für die Klimakonferenz der Vereinten Nationen im November gut gerüstet. Vertreter von Stadtverwaltung, Polizei, Bundesumweltministerium und Verkehrsbetrieben haben am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz erläutert, mit welchen Änderungen im Straßen- und Personnennahverkehr die Bonner während der Großveranstaltung COP 23 rechnen müssen.

"Bonn ist gut vorbereitet." Dieser war der Satz, der gleich mehrfach zu hören war. Und dabei strahlten die Akteure auch über den zitierten Satz hinaus betonte Gelassenheit aus. Die Koordinatoren sind zuversichtlich, ein Verkehrschaos auf den Straßen weitestgehend vermeiden zu können - auch, und das wurde nicht verschwiegen, wenn zu bestimmten Zeiten wegen Demonstrationen oder aus anderen Gründen kurzzeitige Sperrungen unvermeidlich seien. Große Hoffnungen setzen die Organisatoren in die neue Bahnhaltestelle UN-Campus, über die ein großer Teil der Gipfelteilnehmer an- und abreisen soll.

Zwischen dem 6. und 17. November konferieren unter dem Dach der Vereinten Nationen rund 25.000 Menschen in Bonn. Räumlich ist die Konferenz auf das Bundesviertel um das WCCB und Teile der Rheinaue begrenzt. Eine Herausforderung dürfte gleichwohl der Transport der Teilnehmer zum Tagungsort sein, zumal viele Delegierte außerhalb Bonns untergebracht sein werden. Das sind die wesentlichen Maßnahmen:

Haltestelle UN-Campus

Schon zum 1. November werde der neue Haltepunkt nahe der Ollenhauerstraße in Betrieb genommen, teilte Holger Klein (Nahverkehr Rheinland) mit. Für die Zeit der Konferenz werden die Linien RE 5 (DB Regio NRW), RB 26 (Transregio), RB 48 (National Express) und RB 30 (DB Regio NRW) den neuen Haltepunkt in beiden Richtungen anfahren. Dort warten dann Pendelbusse auf die Fahrgäste. Zudem richten die Stadtwerke drei Sonderlinien für Shuttlebusse ein.

Holger Klein vom NVR: "Was auf der Schiene ist, wird rollen." Eine Warnung sprechen die Organisatoren aber dann doch noch aus: "Reisenden und Pendlern wird empfohlen, mehr Zeit einzuplanen und ihre Reise so weit wie möglich auf Zeiten außerhalb der Hauptverkehrszeiten zu verlegen", hieß es.

Straßenverkehr

Übrigens erhalten alle Teilnehmer der Konferenz kostenlos eine Fahrkarte für den regionalen Nahverkehr. Seitens der Polizei nährt das die Hoffnung, dass die Teilnehmer das Verkehrsaufkommen in der Stadt in überschaubarem Maß erhöhen. Selbst das Bundesviertel soll für Anwohner weiterhin befahrbar bleiben.

"Dort, wo Umleitungen und Sperrungen nötig sind, wurden die Anlieger bereits informiert", sagte Alberto Coppola, Leiter der Polizeidirektion Verkehr. Gleichwohl appelliert auch die Polizei an alle Unternehmen der Region, alle Möglichkeiten zur Heim- und Telearbeit auszunutzen. Kaum zu vermeiden dürften zudem jene Hindernisse sein, die naturgemäß größere Demonstrationen mit sich bringen.

Der 11. November

Der 11. November verdient dabei besondere Aufmerksamkeit: Dann bricht für jecke Zeitgenossen mit dem Karnevalsauftakt nicht nur die fünfte Jahreszeit an; weil es sich um einen Samstag handelt, könnten auch die Geschäfte in der Innenstadt viel Publikum anziehen. Doch Vorsicht: In zwei getrennten Gruppen werden zudem insgesamt rund 10.000 Demonstranten über City-Ring, Bonner Talweg und Reuterstraße ziehen.

Bahnhof Beuel

Zur Entlastung des Bonner Hauptbahnhofs - wo übrigens für die Zeit der Konferenz die laufenden Bauarbeiten ruhen sollen - dient der Beueler Bahnhof: Dort werden während der Konferenz wohl die meisten Fernzüge aus Richtung Norden halten, was für viele Reisende noch einmal ein Umsteigen in die Straßenbahn gen Innenstadt und damit noch einmal eine Verlängerung der Reisezeit bedeuten wird.

Grund hierfür ist jedoch mitnichten eine künstliche Entzerrung als Verbesserungsmaßnahme. Vielmehr zwingen Baustellen an Gleisen und Schienen in Köln zu der Maßnahme. Für Fernreisende aus Richtung Süden ändert sich nichts.

Halteverbote

In Nähe des Tagungsortes wird die Stadt teilweise Halteverbote einrichten - etwa in einem Abschnitt der Kennedyallee, weil dort Pendelbusse halten werden.

Johanniter-Krankenhaus nicht betroffen

Das Johanniter-Krankenhaus ist während des Klimagipfels - und am An- sowie Abreisetag - nicht von Straßensperrungen betroffen und somit jederzeit erreichbar. Das teilte das Krankenhaus am Donnerstag mit. Während die Welckerstraße, die Heussalle, die Kurt-Schumacher-Straße und die Fritz-Erler-Straße nur für Anlieger zugänglich ist, können Autofahrer das Johanniter-Krankenhaus über die Zitelmannstraße und die Adalbert Stifter Straße uneingeschränkt anfahren. Da der Parkplatz unterhalb des Krankenhauses vorübergehend nicht nutzbar sein wird, werden Patienten gebeten, mit dem öffentlichen Nahverkehr anzureisen oder sich bringen zu lassen.

Zur aktuellen Information richtet die Bonner Polizei unter 0228/153030 ab dem 25. Oktober ein Bürgertelefon ein. Die aktuelle Verkehrslage gibt es hier:

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