Ursachen für Staus und Unfälle Warum Schneefall im Rheinland zu Verkehrschaos führt

Bonn · Es ist immer das gleiche Spiel – kaum fällt im Rheinland ein bisschen Schnee, drehen Autofahrer und Räder durch. Staus und Verkehrschaos sind die Folge. Woran das liegt, erklärt ein Verkehrsexperte.

Drei Schneeflocken im Rheinland und das Verkehrschaos ist vorprogrammiert. So zumindest ließe sich die Gefühlslage vieler GA-Leser am Donnerstagmorgen zusammenfassen. Allein im Zeitraum von 5 Uhr bis 10 Uhr ereigneten sich laut Bonner Polizei etwa 30 Verkehrsunfälle, 21 davon im Bonner Stadtgebiet.

Sind Autofahrer aus dem Rheinland etwa eine besonders gefährdete Spezies, wenn im Winter etwas Schnee vom Himmel fällt? Der Schein trügt, sagt Roman Suthold. Der ADAC-Verkehrsexperte hat eine einfache Erklärung für das alljährliche Verkehrschaos.

Gewohnheitstiere im Ballungszentrum

Suthold, Leiter Verkehr und Umwelt des ADAC Nordrhein, führt zwei Hauptursachen an. Zum einen seien Autofahrer grundsätzlich mit der neuen Situation überfordert: „Wir haben es hier mit einem gewissen Gewöhnungseffekt zu tun. Die Leute brauchen erfahrungsgemäß zwei, drei Tage, um sich auf die neuen Umstände einzustellen. Das ist eigentlich überall so.“ Auch in München habe der Verkehrsexperte dieses Verhalten feststellen können. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier.

Zum anderen sei das Verkehrsaufkommen selbst entscheidend. „Das individuelle Fahrverhalten wirkt sich schnell auf das komplette Verkehrssystem aus“, so Suthold weiter. „Gerade im Rheinland, wo das System ohnehin schon am Limit ist.“ Sinkt also das durchschnittliche Geschwindigkeitsniveau, sinkt auch die Kapazität insgesamt. Einen Rat gibt Suthold den Verkehrsteilnehmern im Rheinland noch mit auf den Weg: „Gelassen bleiben.“ Es ändert sich ja doch nichts.

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