Kommentar zu den vakanten Stellen in der Verwaltung Vorzüge betonen

Meinung | Bonn · Die Stadt hat Probleme, freie Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen. Derzeit sind in der Verwaltung 281 Stellen vakant.

Die Stadtverwaltung leidet unter der guten Wirtschaftskonjunktur, die zugleich Einnahmen generiert. Die Privatwirtschaft zahlt nämlich oft mehr als im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst festgelegt ist und schnappt damit die guten Leute weg. Sie hat nicht selten selbst Probleme, alle Stellen zeitnah zu besetzen. Es wird für die Stadt künftig noch schwerer als bisher, qualifiziertes Personal zu finden.

Die Lage wird sich zuspitzen, wenn es der Verwaltung nicht gelingt, ihre zweifellos vorhandenen Vorzüge in Zukunft weiter herauszuarbeiten: einen sicheren und flexiblen Arbeitsplatz. Einen, der es ermöglicht, Familie und Arbeit gut unter einen Hut zu bekommen und der Frauen deutlich bessere Aufstiegschancen bietet. Das ist in vielen Privatunternehmen bis heute leider nicht der Fall. Der Bericht der Verwaltung zu Zukunftsvorschlägen enthält viele sinnige Ansätze dazu.

Mehrausgaben in notorisch klammen Zeiten

Die Stadt sollte aber zugleich prüfen, ob sie mit weiteren finanziellen Anreizen für qualifiziertes Personal auf wichtigen Positionen werben kann. Und ob sie die zunehmende Befristung von Stellen in dieser Art weiterführen kann.

Das bedeutet natürlich zunächst Mehrausgaben in notorisch klammen Zeiten. Aber was passiert, wenn die Stadt nicht genug Personal hat, um ihre stets wachsenden Aufgaben zu erfüllen? Sie muss sie fremdvergeben, was im Zweifel wiederum Mehrkosten bedeutet. Im Baubereich muss die Stadt beispielsweise in der Lage sein, ihrer wichtigen Aufsichtspflicht nachzukommen.

Fortschritte in der digitalen Verwaltung können sicher die Personalausgaben an anderer Stelle entlasten und dennoch für den Bürger eine einfache, schnelle und sichere Kommunikation mit der Stadt als Dienstleisterin bedeuten. An dieser Stelle steckt Sparpotenzial. Die Aufgaben werden der Stadt nicht ausgehen. Personalrat Christoph Busch hat völlig recht, wenn er sagt, dass es einen digitalen Kindergarten nicht geben wird.

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