Zehn Jahre "Die Millionenfalle" So wurde der WCCB-Skandal öffentlich

Bonn · Nach zehn Jahren Skandalbewältigung gelangt die Aufarbeitung des juristischen Sondermülls nun mit der Causa Dieckmann auf die Ziellinie. Am 22. August 2009 stach der General-Anzeiger mit der "Millionenfalle" in ein Wespennest. Nicht alles Recherchierte stand in der Zeitung.

Am 22. August 2009 stach der General-Anzeiger mit der "Millionenfalle" in ein Wespennest.

Am 22. August 2009 stach der General-Anzeiger mit der "Millionenfalle" in ein Wespennest.

Foto: Benjamin Westhoff

Der August 2009 sollte der bislang heißeste August werden – meteorologisch seit 2003, kommunalpolitisch seit Ende des Zweiten Weltkriegs. „Honua auf Hawaii“, „Arazim auf Zypern“ – so hießen die Gespenster, die am 5. August 2009 erstmals beim Landgericht Bonn aktenkundig wurden, die aber zunächst niemanden erschreckten, weil alles zu abstrus klang. Das World Conference Center Bonn (WCCB) sollte, was für ein Albtraum, einer Heuschrecke gehören? Gleichzeitig türmten sich auf Journalisten-Schreibtischen die Hinweise, genau das für real zu halten. Der Richter entschied: Das WCCB gehöre vorläufig Arazim, und wenn es nicht Arazim gehören würde, würde es Honua gehören, jedenfalls nicht Bonn oder dem mit städtischem Segen werkelnden Investor. Außerdem sagte der Richter, dass er keinen seiner Kollegen wegen der vielen Folgeprozesse beneiden würde. Die Ahnung sollte bittere Realität werden.