Jubiläum im Bonner Münster Vor 75 Jahren zur Erstkommunion

Bonn · Auf Einladung der katholischen Citypastoral feiern zahlreiche Jubilare im Bonner Münster. Elisabet Arenz ist die Älteste von ihnen.

"Wir empfingen am selben Tag unsere Erstkommunion – am 28. April, meinem Geburtstag. Allerdings in verschiedenen Pfarren: Mein Mann in Dortmund und ich in Wuppertal. Das ist doch ein wunderbarer Zufall: Wer hätte gedacht, dass wir einmal gemeinsam durchs Leben gehen würden." Edith Andrié-Stegmann und Professor Manfred Andrié, Bonn

"Wir empfingen am selben Tag unsere Erstkommunion – am 28. April, meinem Geburtstag. Allerdings in verschiedenen Pfarren: Mein Mann in Dortmund und ich in Wuppertal. Das ist doch ein wunderbarer Zufall: Wer hätte gedacht, dass wir einmal gemeinsam durchs Leben gehen würden." Edith Andrié-Stegmann und Professor Manfred Andrié, Bonn

Foto: Leif Kubik

„Empfangen durch die Liebe des Guten Hirten“ steht auf dem kleinen Schriftstück unterhalb eines Bildes, auf dem Jesus mit einem Lamm in den Armen abgebildet ist. „Das war mein Kommunionsgeschenk“, erzählte Elisabet Arenz am Sonntag nach dem Gottesdienst beim Sektfrühstück im Münster-Carré.

Traditionell waren auf Einladung der katholischen Citypastoral viele, die vor 25, 50, 60 oder mehr Jahren zur Erstkommunion gegangen sind, zur Feier ihrer Jubelkommunion ins Bonner Münster gekommen und die 85-jährige Rentnerin konnte immerhin 75 Jahre Kommunion feiern: 1941 hatte sie ihre Erstkommunion in der Pfarrkirche in Küdinghoven erhalten.

„Ich erinnere mich an eine Jubilarin, die in der Vergangenheit sogar 80 Jahre feiern konnte“, sagte Stadtdechant Wilfried Schumacher. Aber mit 75 Jahren lag Arenz zumindest in diesem Jahr vorne. Anstoßen auf die diversen Jubiläen konnten die Anwesenden sofort, auf das Frühstück mussten sie allerdings noch etwas warten: „Unser Bäcker hat uns leider versetzt“, entschuldigte sich Schumacher bei seinen Gästen. Die nahmen es aber gelassen und tauschten sich munter über ihre Erinnerung aus.

Helma Thiel empfing 1946 die erste Nachkriegskommunion: „Ich hätte die heilige Kommunion bereits 1945, also ein Jahr früher empfangen dürfen, aber meine Mutter hegte die Hoffnung, dass wir das Fest 1946 gemeinsam mit meinem Vater feiern könnten. Leider haben wir vergebens gewartet, denn er kehrte nicht aus dem Krieg zurück“, sagte die 80-Jährige. „Ich bin dann 1947 aus Münster-Sarmsheim bei Bingen nach Bonn gekommen; ein Jahr später kam meine Mutter mit meinen Geschwistern nach.“

Maria Ziehe ging sogar zwei Jahre zu spät zu ihrer Erstkommunion: „Wir waren in den Hunsrück evakuiert worden, nach Köllich oberhalb der Mosel“, erinnerte sich die 78-Jährige. „So erhielt ich erst 1949 meine Erstkommunion.“ Seit 53 Jahren lebt die Rentnerin nun schon in Bonn.

„Diese Einladung hat mich wirklich gefreut – das ist einfach nur schön, sich hier in so netter Atmosphäre nach dem Gottesdienst auszutauschen und natürlich auch ein bisschen feiern zu lassen“, sagte Maria Ziehe, die mit ihrem Mann Wolfgang zu Gottesdienst und Feier ins Münster gekommen war. „Der feiert aber keine Jubelkommunion, denn er ist evangelisch“, erzählte sie und betonte, dass das in ihrer Ehe aber nie eine Rolle gespielt habe.

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