Interview zur 10. Bonner Wissenschaftsnacht Vom Slam in den Strömungskanal

Für Donnerstag und Freitag wird zur 10. Bonner Wissenschaftsnacht eingeladen. Das Programm der Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Wissenschaftsregion Bonn, der Stadt Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Ahrweiler sind kostenfrei. Mit Mitorganisatorin Gisela Nouvertné sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

 Hofft auf viele Besucher bei der Wissenschaftsnacht: Gisela Nouvertné.

Hofft auf viele Besucher bei der Wissenschaftsnacht: Gisela Nouvertné.

Foto: Stadt Bon

Bonner Wissenschaftsnacht: Was ist ihr Ziel?

Gisela Nouvertné: Wir wollen mit diesem Gemeinschaftsprojekt der Wirtschaftsförderung Bonns und des Rhein-Sieg-Kreises sowie der Universität Bonn die Wissenschaftsregion Bonn bekannter machen. Wir zeigen, dass Wissenschaft eben nicht abgehoben ist, sondern spannend, innovativ und lehrreich.

Wen sprechen Sie dabei an? Wie viele Besucher kamen vor zwei Jahren?

Nouvertné: Alle Altersgruppen, Bildungsgrade und Nationalitäten. 2014 kamen an beiden Tagen rund 20 000 Besucher.

Die Angebote sind also nicht zu akademisch?

Nouvertné: Nein, die Wissenschaftler zeigen anschauliche Dinge, es kann viel ausprobiert und so erfahrbar gemacht werden. Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht. Wer es akademischer haben möchte, kann mit den Ausstellern reden.

Gibt es auch extra Programmpunkte für Schüler?

Nouvertné: Wir haben im Wissenschaftszelt tagsüber anmeldepflichtige Angebote für Schulen. Bei der Wissenschaftsnacht selbst laden viele Projekte zum Experimentieren, Basteln, Ausprobieren, Testen und Erforschen ein. Das Tannenbusch-Gymnasium etwa zeigt eigene Wasserprojekte. Und von Schülern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums gibt es Musik: im Arkadenhof der Universität, im Akademischen Kunstmuseum und in der St.-Remigius-Kirche.

Sie nehmen keinen Eintritt. Wer finanziert das Programm?

Nouvertné: Entstanden ist die Wissenschaftsnacht als Teil des regionalen Wissenschaftsmarketings und im Rahmen des teilweise durch Ausgleichsgelder finanzierten Wissenschaftsfestivals 1999/ 2000. Die Bonner Wissenschaftsnacht war die erste deutschlandweit. Die Stadt, der Rhein-Sieg-Kreis und der Kreis Ahrweiler finanzieren also das Projekt. Die Universität stellt die Infrastruktur im Hauptgebäude und den Museen zur Verfügung und leistet einen Großteil der Organisation. Und dann bringen sich die Wissenschaftler selbst ein.

Nach welchen Kriterien sind die einzelnen Veranstaltungsorte gewählt?

Nouvertné: Einmal nach der Zentralität. Das Wissenschaftszelt auf dem Münsterplatz und das Uni-Hauptgebäude sind Dreh- und Angelpunkte. Außerdem beziehen wir attraktive Orte ein, die normalerweise anders genutzt werden. Der wunderschöne Brunnenhof im Uni-Hauptgebäude wird zum Beispiel Ort einer Architekturinstallation der Alanus Hochschule sein.

Wo und wie können die Teilnehmer zwischendurch mal entspannen?

Nouvertné: Im und rund um das Uni-Hauptgebäude. Im Arkadenhof kann man Musik hören, die Lichtinstallation auf sich wirken lassen und etwas essen und trinken. Oder im Café „unique“ bei Lounge-Atmosphäre Molekularküche genießen. Oder vielleicht doch im FAZ-Café den Lesungen folgen. Auch die Schlosskirche mit einer Kunstausstellung ist immer wieder ein wunderbarer Ort zum Entspannen.

Und welchen Programmpunkt lassen Sie sich nicht entgehen?

Nouvertné: Tja, das ist die einzige Krux: Wir im Organisationsteam müssen uns davon später erzählen lassen. Einen kurzen Slam wollte ich mir anhören, und den Strömungskanal möchte ich auch testen. Aber am meisten freue ich mich, zu späterer Stunde, wenn alles gut läuft, die verschiedenen Licht- und Kunstinstallationen auf mich wirken zu lassen. Und dabei Musik zu hören und auch mit dem einen oder anderen Besucher zu reden.

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