Bonner Energietag Viele Fragen zu Strom und Wärme vom Dach

BONN · Investitionen in die Energieeffizienz von bestehenden Immobilien war ein Thema am Samstag auf dem Bonner Energietag auf dem Münsterplatz. Den hatten die Stadt, die Bonner Energie Agentur, SWB Energie und Wasser sowie die Verbraucherzentrale NRW organisiert.

 Energietag auf dem Münsterplatz: Tina Enderer von der Bonner Energieagentur berät eine junge Familie

Energietag auf dem Münsterplatz: Tina Enderer von der Bonner Energieagentur berät eine junge Familie

Foto: Barbara Frommann

Photovoltaik oder vielleicht lieber eine Pelletheizung? Genau Vorstellungen haben Monika und Heinrich Pries nicht. Vor knapp 25 Jahren haben sie ein Einfamilienhaus in Beuel gebaut, jetzt soll es modernisiert werden. „Wegen der momentanen Zinsentwicklung wollen wir lieber investieren und dadurch den Wert unseres Eigentums steigern“, erklärte der Kaufmann. Für seine Frau ist jedoch eines viel wichtiger. „Wer weiß, ob wir mit unserer Rente später überhaupt noch die hohen Energiekosten bezahlen können. Mit einer Photovoltaikanlage wären wir auf der sicheren Seite.“

Um sich über Angebote, Technologien und Kosten zu informieren, besuchten das Ehepaar am Samstag den Bonner Energietag auf dem Münsterplatz. Den hatten die Stadt, die Bonner Energie Agentur, SWB Energie und Wasser sowie die Verbraucherzentrale NRW organisiert, um über energiesparendes Bauen und Sanieren sowie den Einsatz von erneuerbarer Energie zu informieren; angefangen von Fragen zu rechtlichen Anforderungen, Fördermitteln, Dämmung und Haustechnik bis hin zu Listen mit qualifizierten Planungs- und Beratungsbüros sowie geschulten Handwerksbetrieben.

Investitionen in die Energieeffizienz von bestehenden Immobilien zahlen sich immer aus, waren sich die Experten einig. „Eine energetische Modernisierung bringt ein Eigenheim wieder auf den aktuellen Stand der Technik. Das verursacht nicht nur weniger Heizkosten und CO2, sondern erhöht auch den Wohnkomfort und steigert den Wert eines Gebäudes“, sagte Celia Schütze, Geschäftsführerin der Energie Agentur. „Dabei bewährt es sich, wenn ausgiebig und klug geplant wird. Die Einbindung von Experten spart nicht nur Nerven und Geld der Eigentümer, sondern hilft auch, die gesteckten Ziele zu erreichen“, erläuterte die Ingenieurin. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen lohne sich zudem eine finanzielle Förderung durch die KfW-Bank und andere Anbieter.

Besonders oft musste Christoph Caspary, Energieberater der SWB, an diesem Tag Rede und Antwort stehen. Viele Verbraucher kamen wegen der aktuellen Berichterstattung im General-Anzeiger an seinen Stand. In einem Artikel in der Wochenendbeilage war über das Angebot des Energie- und Wasserversorgers berichtet worden, der Eigentümern anbietet Photovoltaikanlagen zu pachten „Ich kann eine solche Anlage nur empfehlen“, erklärte Caspary immer wieder. „Ich habe selbst seit 14 Jahren ein Energie-Dach.“ Wie schnell und wie viel der Verbraucher damit sparen kann, das könne man nicht genau vorhersagen. „Das hängt immer auch damit zusammen, wie sich der Strompreis entwickelt.“

Manchmal helfen jedoch auch schon Kleinigkeiten, um die Energiekosten zurückzuschrauben. „Allein die einfache Isolierung von Heizungsrohren in unbeheizten Räumen bringt schon viel“, rechnete Stephan Herpertz von der Verbraucherberatung in Bonn vor. „Die Dämmung kann jeder Heimwerker selbst anbringen.“ Schon so ließen sich rund 14 Euro pro Jahr und Meter einsparen.

Kostenfreie Beratungsgespräche können bei der Bonner Energie Agentur unter 02 28/ 77 50 60 vereinbart werden. Weitere Infos nach einer E-Mail an info@bea.bonn.de.

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