Kommentar Viel zu wenig Geld

Bei den Millionen, die die Stadt Bonn für die Flüchtlingsarbeit allein in diesem Jahr schon ausgegeben hat und auch im nächsten Jahr auf jeden Fall noch ausgeben muss, wird deutlich: Die zusätzlichen 46,5 Millionen Euro, die das Land nach dem sogenannten Flüchtlingsgipfel in Düsseldorf seinen Kommunen in Aussicht gestellt hat, sind im Grunde nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Es ist angesichts der Mammutaufgabe, die den Städten und Gemeinden mit der Unterbringung, Versorgung und Betreuung der Flüchtlinge von oben aufgetragen wurde, viel zu wenig Geld.

Sicher, die Landeskasse ist klamm. Aber zahlreiche Städte in NRW stehen finanziell gesehen vor dem Abgrund, und dazu gehört leider auch die Bundesstadt Bonn. Der Sparzwang ist so groß wie nie zuvor.

Weil aber in Bonn wie in den meisten anderen Städten auch ausreichende Flüchtlingsunterkünfte fehlen, muss die Stadtverwaltung allein schon für eine einigermaßen würdige Unterbringung dieser Menschen viel, viel Geld in die Hand nehmen. Eine Aufgabe, die eigentlich in erster Linie Sache des Bundes wäre.

Auch hätte der Bund vor dem Hintergrund der seit Jahren steigenden Flüchtlingszahlen die Länder und Kommunen auf die Situation besser vorbereiten müssen. Diese Entwicklung ist in Berlin aber regelrecht verschlafen worden. Das rächt sich jetzt bitterlich. Ausbaden müssen diesen Fehler mal wieder die Städte und Gemeinden.

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