Kommentar Viel Sparpotenzial

Vieles bisschen gibt ein Viel - Das hat die Mutter früher immer gesagt. Wie wahr! Auch wenn die 220.000 Euro, die das städtische Organisationsamt durch die Abschaffung des Dienstwagenpools für Dezernenten und Bürgermeister pro Jahr jetzt einspart, manchen angesichts des riesigen Schuldenbergs der Stadt Bonn eher wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen.

Diese Sparmaßnahme lässt erahnen, dass es bestimmt noch an vielen anderen Stellen im Verwaltungsdschungel Sparpotenziale gibt.

Abgesehen davon ist es immer eine Frage des Blickwinkels, ob es nun viel oder wenig Geld ist, das eingespart werden kann. 220.000 Euro sind jedenfalls eine Summe, die deutlich über dem Zuschussbedarf der von Schließung bedrohten Stadtteilbibliotheken in Endenich, Graurheindorf und Dottendorf liegt. Und schlechter als einst, als noch städtische Chauffeure bereit standen, fahren die Beigeordneten und Bürgermeister in den Limousinen des privaten Fahrdienstes bestimmt nicht. Zumal sie in einer Stadt in der Größenordnung Bonns sicherlich viele Wege auch locker mit Bus und Bahn oder mit dem Taxi zurücklegen können.

Wichtig ist allerdings, dass der Auftraggeber, also in dem Fall die Stadt Bonn, darauf achtet, dass am Ende nicht die Fahrer des Privatunternehmens den Preis für die Einsparung zahlen müssen, indem sie mit einem Hungerlohn abgespeist werden. Darauf muss unbedingt bei der Auftragsvergabe geachtet werden. Auch sollte die Einhaltung der Vereinbarungen immer wieder überprüft werden.

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