Bonner Stadtbahn Verspätungen wegen eingefrorener Türen

Bonn/Region · Die alten Bahnen der Linien 63 und 66 müssen bei klirrender Kälte erst aufgetaut werden. Das kann zu Verspätungen führen.

 Eingefroren: Nicht alle Türen von S-Bahnen, deren Mechanik noch mit Druckluft arbeitet, öffnen bei Dauerfrost.

Eingefroren: Nicht alle Türen von S-Bahnen, deren Mechanik noch mit Druckluft arbeitet, öffnen bei Dauerfrost.

Foto: Benjamin Westhoff

Gegen eingefrorene Türen hilft nur Aufheizen der Stadtbahnen – und Warten. Das teilte Stadtwerkesprecher Michael Henseler am Mittwoch auf Anfrage mit. Wegen des Frosts kam es morgens zu Verspätungen von bis zu 20 Minuten auf den Linien 63 und 66, weil sich die Türen vor allem der alten Wagen, die schon seit Jahrzehnten im Einsatz sind, nicht öffnen ließen. „Je älter die Technik, desto anfälliger ist sie“, sagte Henseler.

Dasselbe Problem könne auch bei einigen Bussen auftreten. Das liege daran, dass die Türen mit Druckluft geöffnet und geschlossen werden. In dieser Luft befindet sich auch ein Wasseranteil, der am Mittwochmorgen bei rund minus sieben Grad gefroren war. Da klemmte dann einfach manche Tür. „Wir lassen kein Fahrzeug rausfahren, das nicht nachweislich betriebsbereit ist“, so die SWB. Vorbeugende Maßnahmen gebe es aber nicht. So bleibt dem Fahrer wohl nichts anderes übrig, als ein paar Minuten lang die Wagen aufzuheizen. Zwischen 5.30 und 7.30 Uhr waren auch Bahnen der Linie 18 ausgefallen, was zusätzlich zu einem Durcheinander im Bonner Fahrplan beigetragen hatte. So kam es laut Stadtwerke vor, dass manche 63 und 66 bei der Eingliederung ins System den Zügen der Linie 18 den Vortritt lassen mussten. Was natürlich ebenfalls zu Verzögerungen führte.

Laut Henseler könne es bei Frost aber nicht vorkommen, dass die Gummilippen der Türen zufrieren. Den Straßenbahnen 61 und 62 kann die Kälte nicht viel anhaben. Deren Türen werden nämlich elektrisch geöffnet und geschlossen – ein kaum anfälliger Mechanismus.

Die Stadtwerke rechnen damit, dass es in den nächsten Tagen wieder wärmer wird und die Bahnen damit auch pünktlicher sind. Richtig extrem sei es zuletzt vor 20 Jahren gewesen, als es wegen eines Hochdruckgebiets zwei Wochen lang kälter als minus zehn Grad war. Da standen die Bahnen dann nachts unterirdisch in den Tunneln. Henseler sagt, dass dies derzeit nicht notwendig sei.

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