Ausstellung "Poppelsdorfer Kuriositäten" Verschollenes Schlossmodell im Poppelsdorfer Heimatmuseum ausgestellt

Poppelsdorf · Die Ausstellung "Poppelsdorfer Kuriositäten" ist seit Sonntag im Poppelsdorfer Heimatmuseum zu bewundern. Dort ist unter anderem ein bis jetzt verschollenes Gipsmodell des Poppelsdorfer Schlosses ausgestellt.

 Wolfgang Alt erläutert das alte Model des Poppelsdorfer Schlosses, das im Keller einer Schule verstaubte.

Wolfgang Alt erläutert das alte Model des Poppelsdorfer Schlosses, das im Keller einer Schule verstaubte.

Foto: Barbara Frommann

Seit Sonntag können Besucher des Poppelsdorfer Heimatmuseums neben den bekannten Exponaten eine Sammlung "Poppelsdorfer Kuriositäten" bewundern. Neben der Eröffnung der neuen Ausstellung präsentierte das Museum auch ein bis jetzt verschollenes Gipsmodell des Poppelsdorfer Schlosses. Passend zum besonderen Anlass war das kleine Museum am Sonntag vollgepackt mit Besuchern.

Der Vorsitzende des Fördervereins Poppelsdorfer Geschichte, Wolfgang Alt, führte alle Gäste in die Ausstellung ein. Er erklärte zu Beginn, warum man überhaupt von einem Kuriositätenkabinett spreche. Der Begriff kurios hatte ursprünglich die Bedeutung von etwas, das neugierig macht und von Bedeutung ist. "Wir wollten aufgreifen, was in diesem Sinne Kurioses in Poppelsdorf ist." Nahezu alle Ausstellungsstücke wurden dem Verein - und damit dem Museum - geschenkt, meist von Privatpersonen.

Dazu zählen auch die ältesten Kuriositäten: drei kleine Weinkrüge nach Art des "Siegburger Steinzeuges". Sie wurden von Werner Höllen und Manfred Könen, zwei ehemaligen botanischen Gärtnern, bei Kanalarbeiten 1975 gefunden. Vermutlich handelt es sich um Fehlbrände eines Poppelsdorfer Brandofens, die im Innengraben der ehemaligen Wasserburg, entsorgt wurden. Auf das wichtigste Ausstellungsstück gab es vorher bereits einige Hinweise durch Bilder. Man ging davon aus, dass es ein Holzmodell geben müsse, erzählt Wolfgang Alt.

Baugeschichte kann anschaulich erklärt werden

Bei einem Poppelsdorfer Straßenfest traten dann Horst Peter Kessenich und Richard Wagner an den Verein hinter dem Museum heran, da sie ein Modell des Poppelsdorfer Schlosses hätten. Dieses hatten sie im Keller der Theodor-Litt-Schule gefunden und gesichert. Nach der ersten Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich bei dem von Bildern bekannten Modell um ebendieses Gipsmodell handelte, so Alt.

Anhand des Modells kann jetzt die Baugeschichte des Schlosses anschaulich erklärt werden. Das Modell zeigt dabei den ursprünglichen Zustand des kurfürstlichen Gebäudes, so sind zum Beispiel noch nicht durchgängig zwei Geschosse erkennbar. Diese waren erst beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg hinzugefügt worden. Für die Feierlichkeiten zum Unijubiläum 2018 hofft Alt auf eine mögliche Restaurierung des Gipsmodells.

Wer sich selbst ein Bild vom Poppelsdorfer Schloss in klein machen möchte, kann es zu den Öffnungszeiten des Heimatmuseums tun: mittwochs von 9.30 bis 11 Uhr und donnerstags von 14.30 bis 16.30 Uhr hat es geöffnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort