Verkehr in Bonn B56 wegen Vermessung am Endenicher Ei kurzzeitig gesperrt

Endenich · Wegen Messungen des Landesbetriebs Staßen NRW war die B56 am Endenicher Ei am Sonntagvormittag gesperrt. Gegen 11 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden.

 Der Landesbetrieb Straßen NRW misst die Belastung auf der Autobahnbrücke am Endenicher Ei.

Der Landesbetrieb Straßen NRW misst die Belastung auf der Autobahnbrücke am Endenicher Ei.

Foto: Stefan Knopp

Immer wieder fuhren am Sonntagvormittag Fahrer aus Richtung Duisdorf das Endenicher Ei an und mussten feststellen, dass sie es nicht passieren, geschweige denn auf die Autobahn gelangen konnten. Der Landesbetrieb Straßen.NRW, Regionalniederlassung Ville-Eifel, hatte die Autobahnzufahrt auf der B 56 vormittags für einige Stunden gesperrt, um Messungen durchzuführen. Dadurch mussten Pkw, die die Umleitungsschilder übersehen hatten, einige Umwege in Kauf nehmen.

Die Maßnahme diene der Vorbeugung, erklärte Hans-Werner Seul von Straßen NRW. An dem Brückenbauwerk aus den 50er-Jahren habe man bei Nachrechnungsüberprüfungen Defizite festgestellt. „Um Vorsorge treffen zu können, machen wir jetzt die sogenannte Nullmessung, das heißt, das Bauwerk ist zurzeit für den öffentlichen Verkehr gesperrt.“

Dafür hatten die Mitarbeiter zunächst „in Nulllage“ gemessen, also die leere Fahrbahn. Danach wurden für die „Messung mit Belastung“ zwei Lkw, ein 40- und ein 20-Tonner, auf den Fahrbahnen positioniert, und zwar exakt an der richtigen Stelle nebeneinander: dort, wo die Autobahnbrücke am Endenicher Ei sich am meisten durchbiegt. „Das ist ein sogenannter Einfeldträger“, erklärte Seul. „Das heißt, der liegt nur an den Rändern auf und hat dadurch die größte Durchbiegung in der Mitte.“ Die Verformung des Bauwerks wurde exakt gemessen – Millimeterarbeit.

Defizite seien rechnerische

Dreimal wurde auf jeder Fahrbahnseite gemessen, dann konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden. Da sonntagsvormittags meist nicht viel Verkehr herrscht, kam es laut Polizei zu keinen größeren Problemen.

Stadt und Stadtwerke waren vorbereitet, sodass Buslinien die Stelle umfahren konnten. Nur den Fahrer der Linie 845 zwischen Heimerzheim und dem Hauptbahnhof hatte wohl niemand informiert – ihn konnte man aber problemlos durchlassen, ohne die Messungen zu stören.

Die genannten Defizite seien rechnerische, sagte Seul. „Das heißt, aufgrund der langen Jahre und weil man in das Bauwerk nicht hineingucken kann, hat man angenommen, dass von der vorhandenen Bewehrung ein gewisser Anteil korrodiert ist.“ Das bedeute, dass die Tragfähigkeit abgenommen habe. Im schlimmsten Fall könne das irgendwann dazu führen, dass die Brücke auf die Autobahn 565 fällt.

Dem soll vorgebeugt werden: Seul zufolge ist fest eingeplant, Stützen auf dem Autobahnmittelstreifen anzubringen. Das will vorher gut bemessen sein: „Man muss man ja wissen, wie viel Spielraum man lassen muss, damit sich das Bauwerk auch bewegen kann.“ Wann diese Pfeiler installiert werden, wusste Seul nicht.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag war auch die Thomastraße gesperrt. Denn das Bonner Tiefbauamt musste das Schutzgerüst unter der Viktoriabrücke abbauen, das Arbeiten am Bauwerk ohne Verkehrsbeeinträchtigungen ermöglichte. Mit einem 70-Tonnen-Mobilkran und einem Hubsteiger wurde das Gerüst abgebaut und anschließend die Geländer auf der Brüstung montiert. Die Arbeiten laufen auch hier laut Polizei ohne Zwischenfälle: Die Umleitung über die Bornheimer Straße funktionierte.

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