Medizinstudenten Vermeintliche Anti-Trump-Demonstration in Bonn war Videodreh

Bonn · Am Mittwochvormittag hat sich eine Gruppe von Studenten vor dem Poppelsdorfer Schloss in Bonn versammelt, Protest-Plakate hochgehalten und Anti-Trump-Sprüche gerufen. Was die Polizei zunächst für eine Kundgebung hielt, stellte sich als Videodreh heraus.

Eine vermeintliche Demonstration gegen US-Präsident Donald Trump vor der Bonner Universität hat sich als Videodreh von Medizinstudenten entpuppt und einen Polizeieinsatz ausgelöst. Bei den Dreharbeiten für einen Hochschulwettbewerb riefen die jungen Darsteller vor der Kulisse des Poppelsdorfer Schlosses Anti-Trump-Sprüche und reckten Protestbanner in die Höhe, wie die Universität am Mittwoch mitteilte. Die Polizeistreife, die die vermeintlich politische Kundgebung wegen fehlender Anmeldung unterbinden wollte, habe schnell das Missverständnis erkannt, hieß es. Die Beamten erklärten sich bereit, für den Dreh des Musikvideos „Bonnald Trump - Make Bonn great again!“ den Streifenwagen als Kulisse zur Verfügung zu stellen.

Das Video, mit dem die Bonner Medizinstudenten bei den jährlichen Medi-Meisterschaften gegen rund 40 medizinische Fakultäten aus ganz Deutschland antreten, haben die Bonner Studenten bereits am Donnerstag bei Youtube hochgeladen. Innerhalb weniger Stunden sammelte es hunderte Likes.

Der Videowettbewerb gilt als Herzstück der Medi-Meisterschaften mit Fußball- und Sportturnieren. Den Bonner Filmbeitrag produzieren rund 50 Studierende unter Leitung ihres Kommilitonen Robert Gadow in Eigenregie. Im Zentrum stehe der satirische Umgang mit der Darstellung von US-Präsident Trump, erklärte Gadow.

Praktisch ohne externe Hilfe und fast ausschließlich mit Bonner Studierenden hat vor ein paar Wochen die heiße Phase der Vorbereitungen begonnen: Ein Drehbuch und eine Choreografie musste her. Die wurde mit Unterstützung eines Tanzstudios entwickelt, heißt es in einer Mitteilung der Uni Bonn. Gleichzeitig feilten die Studenten an Text und Musik. „Wir haben viel Kompetenz in den eigenen Reihen“, sagt Robert Gadow, „Bis auf das Mastering des Songs ist alles in Eigenregie entstanden.“

Das Thema des Videos habe schon länger im Raum gestanden. „Wir wollten eigentlich schon früher was mit Trump machen, aber es hat erst dieses Jahr geklappt“, sagt Gadow. Es gehe allerdings nicht so sehr um Politik, der Spaß stehe im Vordergrund.

Der bundesweite Sieger des studentischen Videowettbewerbs wird im Juni in Magdeburg gekürt.

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