Soziale Projekte Ursula Drosdziok erhält Bundesverdienstkreuz

BONN · Ursula Drosdziok schafft Barrieren ab - sei es durch ihre Mitwirkung an der Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs oder in den Köpfen der Gesellschaft.

 Jürgen Nimptsch und Ursula Drosdziok.

Jürgen Nimptsch und Ursula Drosdziok.

Foto: Barbara Frommann

Seit Jahrzehnten engagiert sich die Mutter von zwei Kindern für die Integration von Menschen mit Behinderung. Für ihre sozialen Projekte erhielt Ursula Drosdziok das Bundesverdienstkreuz, überreicht am Freitag von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch im Alten Rathaus.

1958 erkrankte die damals 30-Jährige an Kinderlähmung und ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. Trotz dieser Einschränkung arbeitete sie bis zu ihrem Ruhestand Ende der 80er-Jahre als Volksschullehrerin, zuletzt an der Krankenhausschule der Uni Bonn.

Als aktives Mitglied der St.-Joseph-Gemeinde war sie maßgeblich beteiligt an der Planung einer Rollstuhlrampe, die seit 2011 den barrierefreien Zugang zu Kirche und Pfarrzentrum ermöglicht. Von 1989 bis 2013 leitete Drosdziok die Ortsgruppe der "Fraternität der Menschen mit Behinderungen in Deutschland", rief eine Kreativgruppe ins Leben, die sich regelmäßig zu Bastelarbeiten trifft, und gründete den "Club für kreatives Gestalten", der die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderungen fördert.

2005 setzte sie sich in Kooperation mit den Bonner Stadtwerken für eine einfachere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ein. Sie hole Menschen aus der Isolation und ermutige sie, aktiv zu sein, lobte Nimptsch.

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